Gleich im ersten Song war mir klar, dass ich den Sänger kennen muss, klar doch - von Toto, denn für einige Alben war Fergie da eingestiegen. Doch der am 15.Mai 1951 in Michigan Geborene war unter anderem vorher auch schon bei Survivor und LeRoux beschäftigt.
Nun hat er ein weiteres Soloalbum veröffentlicht, mit Musik, die im klassischen Umfeld des AOR angesiedelt ist. Hervorragend ist nach wie vor seine sehr ausdrucksstarke Stimme, mit der er sehr kraftvoll und emotional im Mittelpunkt der satt arrangierten Stücke wie ein Fels in der Brandung singt. Dabei geht es ihm leider gar nicht gut, wurde doch vor drei Jahren eine inoperable Krebserkrankung diagnostiziert.
Davon ist überhaupt nichts zu hören, mit jugendlicher Kraft singt er aus voller Kehle. "Any Given Moment", so der Titel der neuen Platte, ob der damit meint, jeden Moment, der ihm gegeben ist, voll auszukosten? Ein wenig steckt einem angesichts des Wissens um diese Erkrankung schon der Kloß im Hals, und wenn man dann liest, "The Battle Is Over", dann kann man nur hoffen, dass er diesen Kampf noch lange bestehen wird.
Musikalisch klingt schon einiges von Toto durch, auch ist ein Stück von ihnen hier neu interpretiert worden, "Angel Don't Cry".
Die Musik fließt mit kräftigem Gitarren- und Keyboardsound sehr harmonisch und rockt gut, und das mit sehr eingängigen Arrangements, die sehr gefühlsbetont sind und auch die Seele des Hörers mit Leichtigkeit berühren und ins Mark treffen, vorgetragen von überwiegend italienischen Musikern, die ihre Sache wirklich gut machen.
Gut, ein Meilenstein schönklingenden Melodic Rocks ist nicht entstanden, aber auf keinen Fall ist es langweilig, sondern sehr unterhaltsam, und auch abwechslungsreich trotz des durchgehend gleichen Schemas.
Auf "Not Alone" gesellt sich als Duettpartnerin die Sängerin Issa Oversveen dazu und bringt noch etwas mehr Farbe ins Spiel, das Stück erinnert mich ein wenig an "Nothing's Gonna Stop Us Now" von Starship. Abwechslung bieten auch Balladen wie "How Many Roads" oder der Titeltrack, so dass eine rundum zufriedenstellende Mischung gelungen ist. Allerdings sollte man auf dieser Art des melodischen Rock stehen, für Hardrocker, Headbanger oder auch Prog-Rocker ist das sicher zu radiotaugliche Musik, was jedoch nicht ausschließt, dass durchgehend hohe Qualität geboten wird.
Und zudem spürt man die Freude und Leidenschaft, mit der wohl produziert wurde, und die Stimme des Protagonisten ist nun einmal sehr gut, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Die begleitende Band steigt nicht gerade zu Höhenflügen auf, sie agiert jedoch sehr professionell und überzeugend innerhalb dieses Genres.
Line-up:
Fergie Frederiksen (lead vocals)
Alessandro Del Vecchio (keyboards, background vocals)
Nik Mazzucconi (bass, fretless bass)
Herman Furin (drums)
Robert Sall (lead and rhythm guitars)
Bruce Gaitsch (lead and rhythm guitars)
Walter Caliaro (lead and rhythm guitars)
Peter Friestedt (lead and rhythm guitars)
Alessio Berlaffa (lead and rhythm guitars)
Sven Larsson (lead and rhythm guitars)
David Coyle (lead and rhythm guitars)
Roberto Tiranti (background vocals)
Issa Oversveen (duet vocals - #9)
Tracklist |
01:Last Battle Of My War
02:Let Go
03:Price For Loving You
04:I'll Be The One
05:Time Will Change
06:How Many Roads
07:Candles In The Dark
08:Any Given Moment
09:Not Alone
10:When The Battle Is Over
11:Angel Don't Cry
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