Italien - nicht unbedingt das Metal-Mekka, oder? Klar, hier und da gibt es schon die eine oder andere brauchbare Band, vor allem aus dem eher klassischen Heavy Metal-Bereich (ich werf mal Rhapsody bzw. Rhapsody Of Fire in den Raum). Mit Fightcast schwappt nun ein Newcomer zu uns herüber, der so gar nicht mit Rhapsody und Konsorten zu vergleichen ist. Fightcast haben sich nämlich dem Metalcore verschrieben.
Das wird auch sofort von der ersten Note des Debüts "Breeding A Divinity" an klar. Ein wuchtiges, dennoch grooviges Riff leitet, unterlegt von angepisstem Kotz-Gesang, in einen cleanen melodischen Part über, sodass der nächste härtere Part noch um einiges fetter kommt. Innovationspreis: Null Punkte. Dafür aber hundert Prozent auf der Spaß-Skala. Sehr souverän das Ganze, selbst wenn das Schema F des Metalcores nun langsam etwas ausgelutscht wirkt. Schade eigentlich, denn würden sich mal ein paar mehr Bands trauen, die alten, bekannten Pfade zu verlassen, wäre das sicher ein angenehm frischer Wind.
Aber diese Review soll nicht zur allgemeinen Kritik einer Musikrichtung verkommen, denn abgesehen von ihrer absoluten Gradlinigkeit machen die jungen Herren doch eine Menge richtig. Ein Breakdown hier, eine feine Melodie da, der eine oder andere potenzielle Hit dort, fertig ist das Debüt-Album. Besonders Track sechs, "New Shade Behind", sticht hierbei heraus, da er all die eben genannten Attribute in sich vereint. Die saubere Produktion verleiht der Platte allgemein viel Druck, den sie benötigt, um zu zünden.
Mangelhaft ist die schon recht kurze Spielzeit von knapp 34 Minuten, zumal sich zwischen den neun Songs zwei Filler versteckt haben (ein kurzes Zwischenspiel und ein Outro). Ich stell mir das relativ schwer vor, Live-Auftritte mit einer knappen halben Stunde zu füllen. Aber gut, da kann man ja in Zukunft dran arbeiten.
Wenn man künftig auch noch ein wenig am Songwriting feilt, steht der Karriere nichts mehr im Weg. Es ist zumindest genug Potenzial vorhanden, um zu den Großen aus der Metalcore-Ecke zu gehören. Fans der deutschen Caliban hören am besten mal rein, denn mit denen ist Fightcast immer noch am ehesten zu vergleichen. Metalcore-Anhänger sollten die Band sowieso anchecken.
Line-up:
Filipo Tellerini (vocals)
Stefano Casadei (guitars)
Francesco Vicini (bass)
Alberto Casadei (guitars)
Marco Biondi (drums)
Tracklist |
01:Poison Cage
02:Filter
03:Three Ghosts For You
04:The White Pitch
05:Chrome Within
06:New Shade Behind
07:Illogical Trip
08:Charlie B.
09:Breeding A Divinity
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