Finger Eleven / Life Turns Electric
Life Turns Electric Spielzeit: 32:52
Medium: CD
Label: Wind-up Records, 2010
Stil: Alternative Rock

Review vom 26.11.2010


Mike Kempf
Kanadischer Alternative Rock von Finger Eleven in Form ihres fünften Albums "Life Turns Electric" ist meine derzeitige Beschäftigung, um die Platte unserer Leserschaft schmackhaft zu machen, oder auch nicht. Zwei Millionen verkaufte Platten, Platin in ihrem Heimatland, Gold in den USA, so haben sie mit ihrer letzten Platte "Them Vs. You Vs. Me" (2007) für reichlich Furore auf dem internationalen Markt gesorgt.
"Living In A Dream" läuft zurzeit in den Staaten ziemlich erfolgreich in diversen Radiosendern. Durchaus nachvollziehbar, denn das Teil besticht mit leicht einprägsamer Melodie und gutem Refrain, der sofort ins Blut geht. Auch wenn's mit gut drei Minuten für mich etwas zu knapp ausfällt, bitte mal reinhören. Nun gut, die Band zeichnet sich eh mit kurzweiligen Songs aus, da zählt "Ordinary Life" mit gut vier Minuten Spielzeit schon als Maxi-Version und zählt ebenfalls, wenn ich es so überhaupt erwähnen darf, zu den Höhepunkten der Scheibe. Mit einem weiteren Pluspunkt versehe ich noch das Finalstück "Love's What You Left With Me". Sänger Scott Anderson zwitschert nicht gerade spektakulär, trotzdem gekonnt ins Mikro. Die Instrumentalisten bereiten einen fehlerfreien Klangteppich, wobei Lead-Gitarrist James Black sich kaum herauskristallisiert, zwar ab und zu sein Können aufblitzen lässt, doch insgesamt recht sparsam mit Gitarren-Soli umgeht.
Dass ich vorher noch nie was vom kanadischen Fünfer gehört habe, wundert mich nicht besonders, denn irgendwas fehlt mir. Die Truppe hat mit feurigen Gewürzen gegeizt und läuft, zwar nicht abstoßend, aber auch nicht mit großem 'Hallo' durch meine Ohrmuscheln. Hier und da ein bisschen Hard Rock der alten Schule, mal ein leicht funkig angehauchtes Stück ("Living In A Dream"), ansonsten kommt die Band recht soft rüber und untersteht sich, Ausflüge ins Experimentelle zu wagen. Mag sein, dass die Kapelle anhand ihres bisherigen Erfolgs auch gar nichts anderes ihren Fans anbieten möchte, mir fehlen da schon einige Zutaten, um den Silberling ohne Wenn und Aber zu empfehlen. Nachdem ich den Noten-Mix komplett durchgesiebt habe, bleiben nur wenige Trüffel im Drahtgeflecht hängen. Somit kann ich letztlich, bis auf die oben genannten empfohlenen Hörproben, keinen richtigen Kracher ausfindig machen. Mit einer guten halben Stunde Laufzeit, bietet sich auch nicht allzu viel Gelegenheit, um fündig zu werden.
Songs, die ich als absolut untauglich bewerten würde, bietet der Tonträger auch nicht. Dieses Album ist leichte Musikkost, ideal zum Anhören in der wohltemperierten Badewanne nach einem harten Arbeitstag. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für anspruchsvolle Fans muss ich ein vorheriges Checken unbedingt anraten, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
Line-up:
Scott Anderson (vocals)
James Black (lead guitar)
Rick Jackett (rhythm guitar)
Sean Anderson (bass)
Rich Beddoe (drums)
Tracklist
01:Any Moment Now
02:Pieces Fit
03:Whatever Doesn't Kill Me
04:Living In A Dream
05:Good Intentions
06:Stone Soul
07:Ordinary Life
08:Don't Look Down
09:Famous Last Words
10:Love's What You Left With Me
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