Fire In Fairyland / For A Glimmer Of Limelight
For A Glimmer Of Limelight Spielzeit: 35:07
Medium: CD
Label: Monster Artists, 2012
Stil: Pop Punk

Review vom 24.12.2012


Holger Ott
Gut gebrüllt, Löwe! Solche Dinge gehen mir durch den Kopf, während ich mich durch die zehn Tracks des zweiten Albums von Fire In Fairyland höre. "For A Glimmer Of Limelight" heißt das gute Stück, und ist eine der ersten Neuerscheinungen im Jahr 2013.
Auf das Löwengebrüll komme ich deshalb, weil sich die Songs so anhören, als ob die ungezogene Tochter zu spät von einer Party nach Hause kommt, und mit stetiger Steigerung von ihrem wütenden Vater niedergemacht und zusammengestaucht wird. Es klingt nach Hausarrest, sowie TV- und PC-Verbot auf Lebenszeit. Das arme Mädchen versucht von Anfang bis Ende mit ihrer zarten Stimme dagegen zu halten, für mich leider ohne nennenswerten Erfolg.
Das Ganze soll bedeuten, dass mich fast nichts auf der CD so richtig überzeugt. Die Musik beginnt sofort sehr hart und zügig. Noch höre ich gespannt den Riffs und Drums zu. Sobald aber die Stimme von Sängerin Anna Peschke einsetzt, finde ich sie etwas zu zart. Im Auslaufen des Openers "Get A Life" passt sich die Musik dann der Stimme an und beides entschwindet sehr sanft aus meinen Ohren. Im gleichen Stil geht es mit "Full Speed Ahead" und "Fasten Your Seatbelt" weiter. Beide sind sehr schnell und musikalisch durchaus gut, allerdings passen oder, dezent ausgedrückt, harmonieren beide Stimmen nicht miteinander. Mit der zweiten Stimme ist der Löwe und Gitarrist Torben Boyen gemeint, der stark im Modern Metal/Metalcore angesiedelt ist und somit in seinen Passagen extrem dominiert.
Der nächste Doppelpack ist das völlige Gegenteil. Musik und Gesang von "Plant Your Seed" und "So Called Friends" bewegen sich im Mainstream, ja sind schon fast radiotauglich. Hier passt Annas Stimme wie die Faust aufs Auge, und als sich bei "So Called Friends" auch noch Gastsänger Mutz Hempel anbietet seinen Stempel aufzudrücken, klingt es schon fast wie zum Dahinschmelzen. Dass es aber nicht dabei bleibt und die Band wieder in das Wechselspiel wie anfangs erwähnt verfällt, macht die Songs nicht unbedingt besser. Musikalisch finden leider auch keine Höhepunkte mehr statt. Ich vermisse mitreißende Gitarrensoli oder druckvolle Bassläufe. Stattdessen hört sich fast jeder Song gleich an.
Mein Fazit fällt leider nicht sehr positiv aus. Eine Steigerung zu ihrem Vorgänger- und Debütalbum "Lit", vom Januar 2011, kann ich nicht feststellen. Die Band sollte mal in sich gehen und darüber nachdenken, in welche Richtung sie gehen will. Heavy, dann aber konsequent, oder weich gespülter Mainstream Rock, mit einer Sängerin, die ihre Stimme kräftiger einsetzen muss. Fire In Fairyland sind durchaus entwicklungs- und ausbaufähig, müssen aber beim nächsten Album unbedingt eine große Schippe drauflegen, sonst werden sie im Nirvana der Unkreativen verschwinden, was mit Sicherheit niemand möchte.
Line-up:
Anna Peschke (vocals)
Torben Boyen (guitar, vocals)
Hannes Huke (guitar)
Pasco Karamanlis (bass)
Florian Knigge (drums)
Tracklist
01:Get A Life
02:Full Speed Ahead
03:Fasten Your Seatbelt
04:Plant Your Seed
05:So Called Friends
06:Bad Time Story
07:Want/Need
08:Evolve Today
09:Tonight
10:A Glimmer Of Limelight
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