Eine Hard Rock-Band aus Malta ist mir auch noch nicht untergekommen. Doch, wenn man als Hetero das Cover von
Fire begutachtet, bekommt man automatisch Appetit! Beim Booklet fällt man schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, enthält dieses zwar ihr Line-up und ihre Trackliste, fällt aber insgesamt bei einem doppelseitigen Blatt etwas dürftig aus. Der Titeltrack "Thrill Me" erinnert sofort an die 80er Hard Rock-Welle in Form von
Whitesnake,
Europe oder
Rainbow und rockt gleich anständig aus den Boxen. Auch die folgenden Songs "Get It On" und "That Kind Of Woman" verdienen meinen Respekt, vor allem wegen der perfekten Tonqualität des Scheibchens. "Come With Me" nimmt richtig an Fahrt auf, besticht durch schnelle Rhythmen, tolle Stromgitarrensoli der Marke
Vinnie Moore, ausdrucksstarken Gesang
Kernneths,
Charles Cassars Bassgezupfe und heftigen Drumeinlagen von
Mark Abela. Nach "Always There" und "Hollywood" folgt mit "Crazy Lovin'" mein Anspieltipp. Der Song, dem auch etwas Blues Rock beigemischt wurde, hat was. Starke Gesangseinlagen, tolle Gitarrensoli, fehlerfreie Begleitmusiker, die auch für die klasse Rhythmuswechsel verantwortlich sind, prägen das Teil, das sich zu einem Ohrwurm entwickeln könnte. Trotz der ansprechenden Nummer, es bleibt beim Hard Rock aus den Achtzigern und das Rad wird auch hier nicht neu erfunden.
Auch "No More Pain" empfinde ich grundsätzlich als gelungen, ohne dass es mich nun gleich vom Hocker reißt. Der maltesische Fünfer versteht es, die Zeit wieder gut dreißig Jahre zurückzudrehen und bei "Where Are We Goin'" erinnert mich
Kernneths Stimmchen sogar ein wenig an
Robert Plant!
"Lost Without You" scheppert ebenso wie der Finalsong "Back Home" gewaltig auf die Ohrmuscheln und beschließt ein Album, das mein Gefallen gefunden hat. Besonders "Back Home" lässt mit hintergründigen Keyboardeinlagen und erstklassiger Gitarrenarbeit aufhorchen!
Fazit: Von den elf Tracks fällt keiner ins Minus ab, animiert eher zum zweiten Probelauf. Auch hier kann ich keine musikalischen Schwachstellen heraushören. Bei Fans aus der glorreichen Hard Rock-Zeit wird das Quintett vermutlich auf fruchtbaren Boden stoßen. So auch bei mir, läuft der Tonträger bereits die dritte Runde und dient hervorragend als Alternativ-Scheibchen zu den oben genannten Bands. Wer aber auf anspruchsvollere Rockmusik steht, der wird wohl an dem Silberling eher vorbei greifen. Doch letztlich dürfte es den Maltesern egal sein, sie fühlen sich eben zu dem klassischen Hard Rock hingezogen und das ist auch gut so!