Firewind / Allegiance
Allegiance
Mal abgesehen davon, dass ich sehr gerne in einer griechischen Taverne hocke und mich dabei mit gutem Essen und Wein verwöhnen lasse, lausche ich seit dem letzten Jahr auch dem griechischem Metal. Mit "Forged By Fire" hatte der Fünfer mit dem etwas sanft anmutendem Namen Firewind ein sehr beachtliches Album auf den Markt gebracht.
Vier Alben gibt es inzwischen, wobei stets eine Steigerung zu erkennen war. So auch auf dem aktuellen Longplayer "Allegiance". In einer absolut sauberen Produktion drücken die Jungs von Anfang an wieder richtig auf die Tube. Kraftstrotzende Riffs, klar definierte Gesangsstrukturen, solide Schlagzeug- und Bassarbeit machen richtig Laune. Und dabei geht die Melodie niemals verloren. Etwas wagemutig finde ich den Wechsel im Line Up:
Da hat Apollo Papathanasio am Mikro nun Chity Somapala ersetzt, der auch eine sehr passende Stimme hatte. Und an den Drums sitzt nun anstatt Stian Kristoffersen der bekannte Mark Cross (u.a. Ex-Helloween, Winters Bane, Saracen). Insgesamt wirkt die neue Scheibe etwas homogener, was vielleicht auch daran liegen mag, dass Gitarrist Gus G. nun angeblich sämtliche, anderweitigen Projekte vorerst auf Eis gelegt hat, um so dem Projekt Firewind sein ganzes Engagement zu schenken. Oder hat man sich nun doch dazu entschieden, ganz groß rauszukommen? Alles oder nichts?
Mit dem Titeltrack "Allegiance" wird dieses Album eröffnet. Treibende Gitarren und starke Double-Basses bestimmen die Rhythmik. Die wirklich interessanten Breaks machen Spaß, und die eingängigen Gesangsmelodien werden gekonnt in den Song implementiert. Die Gitarren wissen an sich in jeder Situation, was sie wollen. So auch in der Folgenummer "Insanity". Die Band wirkt insbesondere in den Refrains wie eine geschlossene Einheit. Absoluter Anspieltipp ist "Ready To Strike", welches in seinem Aufbau an den einen oder anderen Klassiker von Ronnie James Dio erinnert. Ob das so gewollt war?
Die schwedische Sängerin Tara stand bei "Breaking The Silence" zum Duett bereit. Sehr interessant, denn erinnert euch: Auch die deutschen Metaller von Axxis haben mit Lakonia etwas Pfiff in ihre neueren Kompositionen gebracht.
Richtige Schwachpunkte vermag ich ehrlich gesagt nicht auszumachen, auch wenn mich die Hochgeschwindigkeitspassagen von "Till The End Of Time" nicht allzu besonders anmachen. Aber das gehört eben zum Metal. Unterm Strich haben Firewind einen würdigen Nachfolger von "Forged By Fire" veröffentlicht, durch den die Messlatte doch recht hoch lag. Also sollten wir diese Band weiter im Auge behalten und vielleicht auch mal bei einem Gig einen Besuch abstatten, denn wenn die diese Performance auch auf die Bühne bringen, muss man den Hut ziehen.
Tolles Album!
Line Up:
Apollo Papathanasio (vocals)
Gus G. (guitars)
Bob Katsionis (keyboards)
Petros Christo (bass)
Mark Cross (drums)


Spielzeit: 48:42, Medium: CD, Century Media Records, 2006, Melodic Power Metal
1:Allegiance (4:43) 2:Insanity (4:31) 3:Falling To Pieces (4:05) 4:Ready To Strike (4:37) 5:Breaking The Silence (feat. Tara) (4:05) 6:Deliverance (6:09) 7:Till The End Of Time (4:38) 8:Dreamchaser (4:09) 9:Before The Storm (3:44) 10:The Essence (4:21) 11:Where Do We Go From Here (3:37)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 26.08.2006