Zu Beginn der Platte werden wir sogleich von einer Kuh begrüßt und eigentlich startet es dann erst mit "Small Beginnings" und diesen typischen Gitarrenläufen, die stark an
Yes erinnern, na, logisch, es ist ja auch
Banks, der in der Frühzeit jener Band deren Sound maßgeblich mitbestimmte.
Die Musik ist sehr verschachtelt, sie enthält keine einfachen Strukturen, ständige Wechsel sind an der Tagesordnung, eine gewisse Unruhe macht sich so breit, zeugt aber auch von der ungeheuren Kreativität der Band.
Mike Hough trommelt mir teilweise zu wild und zu sehr vordergründig und verdrängt den Sänger
Carter, zumindest auf dem ersten Titel. Das ist zunächst wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass man seinerzeit bei der Anreise zum Auftritt mit schlechtem Wetter und viel Schnee konfrontiert wurde, so dass der übliche Soundcheck entfiel.
Jedes einzelne Stück wird im informativen Booklet kommentiert. So erfahren wir etliche Hintergründe zu den Songs.
Darüber hinaus gibt es einige Musiker, die sich zur Band äußern, zum Beispiel
Jan Akkerman ,
Steve Howe oder
Pete Townshend. Hinzu kommen Kommentare von Mitgliedern der Road Crew als auch vom Tourmanager und vom Produzenten.
Musikalisch zeigt sich erneut, dass es
Banks war, der bei
Yes bereits einige jazzige Einflüsse hat einbringen können, und so treibt er auch seine Mitstreiter mitunter zu swingenden Ausflügen in diese Musikrichtung. Gleichwohl bleibt man insgesamt immer auf rockigem Boden. In den Liner Notes beschreibt
Banks unter anderem seine persönlichen Eindrücke seiner Liveauftritte wie folgt:
»Some nights I felt John Coltrane, Jimi Hendrix and God were peeping out of the f-holes of my Gibson 335 guitar.«
Ja, er war wirklich ein ganz innovativer Gitarrist, der es verstand, verschiedene Einflüsse allein in seiner Spielweise unter einen Hut zu bringen.
Und so springen einem beim Hören oft unverhofft Zitate entgegen, 'Üb' immer Treu und Redlichkeit' höre ich zum Beispiel kurz bei "Children Of The Universe", einem Titel, der mich in Teilen, auch gesanglich, ein wenig an die Musik von
Golden Earring erinnert.
Im auf fast fünfundzwanzig Minuten ausgedehnten "Dreams Of Heaven" wird als Thema kurz "So You Want To Be A Rock 'n' Roll Star" der
Byrds gespielt, hier gibt es dann insofern einen Brückenschlag zu
Yes, die von den gerade genannten einst "I See You" auf dem Debüt interpretierten.
Und "Dreams Of Heaven" unterscheidet sich von den anderen nicht nur durch die Spieldauer. Die Musik ist recht frei fließend und treibt vor sich hin. Die ansonsten recht wilde Spielweise weicht subtilen Klängen, kleinen Spielereien und
Banks steht damit vorne an. Hier wird probiert, gesucht, entwickelt, verworfen und immer wieder sind es eingeflochtene Jazzelemente, die die Musik ein wenig abheben lassen.