Forever Slave / Tales For Bad Girls
Tales For Bad Girls Spielzeit: 48:25
Medium: CD
Label: Wacken Records, 2008
Stil: Gothic Metal

Review vom 03.04.2008


Bianca Riessinger
Mit Forever Slave ist eine Gothic Metal-Band aus dem schönen Süden, nämlich Spanien, auf dem Weg, den Rest Europas einschließlich dessen nördlicheren Gefilden zu erobern. Gegründet im Jahr 2000 von Sängerin Lady Angellyca und Bassist Sergio, nahm die Kombo bereits im selben Jahr ihre erste Demo auf, die zweite folgte drei Jahre später und im selben Jahr begann man auch, sich auf Festivals einen Namen zu erspielen.
Nach einem im Frühjahr 2005 unterzeichneten internationalen Plattenvertrag, folgte das Debütalbum "Alice's Inferno", das positive Resonanz erzielte sowie zahlreiche Auftritte auf renommierten Festivals, wie beispielsweise dem Wacken Open Air.
Und nun schließlich kommt das Nachfolgealbum "Tales For Bad Girls" in die Läden, im Zuge dessen Forever Slave im April auch als Support mit Kamelot auf Tour sein werden. "Tales For Bad Girls" lebt in erster Linie vom Kontrast zwischen harten Gitarren und Lady Angellycas engelsgleichem, elegischem Gesang, der über dem restlichen Klangteppich schwebt.
Der Opener "Dickhead" gibt diesbezüglich von vorneherein die Marschrichtung vor und die große Mehrzahl der Songs folgt in dieser Hinsicht dem Vorbild. Obwohl die Texte tendenziell eher düster gehalten sind, mit Themen wie AIDS, der Misshandlung von Frauen und diversen in irgendeiner Form als verboten oder zumindest problematisch bis fragwürdig angesehenen Beziehungen, wirkt die Mehrzahl der Titel durch den über allem schwebenden Gesang regelrecht verträumt.
"GothiX Girls" legt mit heftigen Gitarren-Riffs los und beinhaltet einige männliche Gesangsparts. Das sich daran anschließende "Pulse" dient als kurze Überleitung zu einem der sicherlich stärksten Tracks des Albums, dem rockigen "Kristin A.I.D.S.", das in der Strophe vom Kompositorischen her mitunter ein wenig an Evanescence erinnert und dessen Refrain einen hohen Ohrwurm-Faktor hat.
"Mar, No Te Vayas" beginnt mit einem herrlich düsteren Gothic-Intro, in dem sich Streicher mit fetten E-Gitarren mischen. Der Text ist, auch wenn der spanische Titel einen Song in der Muttersprache der Band vermuten lassen würde, wider Erwarten ebenfalls Englisch. Um die Verwirrung komplett zu machen, befindet sich mit "Larmes Et Roses" dann aber stattdessen ein französischsprachiger Track auf dem Album. Das ruhige, melancholisch-verträumte und sehr gelungene "The Lovers", fällt insofern aus dem Rahmen, als die Gitarren hier auf voller Länge Pause verordnet bekommen und durch Streicher und Piano ersetzt werden. Das Ergebnis ist eine stimmungsvolle Ballade, die einem auf bittersüße Art und Weise kalte Wintertage in Erinnerung ruft.
"My Girl (She Loves Her)" bewegt sich von den Instrumenten her wieder in härteren Gefilden und beinhaltet auch kurze, bedrohlich gehaltene, männliche Gesangsparts. Mit "Gasoline" schließlich, legen Forever Slave noch einmal einen potentiellen Ohrwurm-Kandidaten hin, mit einem nach vorne treibenden, sowohl mit fetten Gitarren als auch Klavier unterlegten, eingängigen Refrain.
Wer Bands wie Kamelot und Leaves Eyes mag, sollte Forever Slave mal auf seinem persönlichen Radar behalten.
Line-up:
Lady Angellyca (vocals)
Sergio (bass)
Os (guitar)
Leal (keyboard)
Edward Vert (drums)
Tracklist
01:Dickhead
02:Say Good-Bye
03:GothiX Girls
04:Pulse
05:Kristin A.I.D.S.
06:Afterlife
07:Our Story
08:Mar, No Te Vayas
09:The Lovers
10:Larmes Et Roses
11:My Girl (She Loves Her)
12:Gasoline
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