Fourplay, ja, diese Band ist eine 'Einrichtung'! Gleichwohl sicher eine Einrichtung, die nicht jede/r mögen wird. 'Vier spielen', und das von Anfang an, als sich 1991 Bob James (keyboards), Lee Ritenour (guitar), Nathan East (bass) und Harvey Mason (drums) zu dieser Band zusammenschlossen - bis auf den Gitarristen, der zunächst durch Larry Carlton und im Jahre 2010 durch Chuck Loeb ersetzt wurde. Einundzwanzig Jahre Konsistenz und eigentlich noch immer die gleiche Musik: Crossover Jazz oder Smooth Jazz, so wird er wohl eingeordnet.
Die einzelnen Musiker brachten eine Menge Erfahrung aus Jazz, Fusion und Pop mit, sodass es ihnen sicher leicht fiel, diese Einflüsse für einen eigenen Stil zu nutzen. Moderat funkende Rhythmen ohne viel Aufregung sorgten für radiofreundliche Musik, die leicht konsumierbar war. So verkaufte sich die erste Platte auch sehr gut. Und so ging es weiter, man räkelte sich "Between The Sheets", lasziv wurde "Yes, Please!" gesäuselt und das über elf Platten lang - dazwischen eine Best Of- Kollektion.
Erneut klingt es hochwertig, gepflegt, sehr glatt und mit diesem gewissen Quäntchen Groove.
Aber so ganz gleich ist dann nicht jede Veröffentlichung. Neben den wortlosen Stimmbeiträgen des Bassisten gibt es auch hier wieder eine Dame als Gast, es ist Seiko Matsuda, die die Vokalversion eines zweimal vorhandenen Titels bestreitet. Dazu ein kompletter Choreinsatz auf dem Titelsong, der aber auch nur im Hintergrund soundergänzend wirkt, aber eine gewisse Tiefe vermittelt.
Sehr filigran verschmelzen die zart angeschlagene Gitarre und das akustische Piano, fast schon so verspielt, als wäre es ein Titel aus der leichten E-Musik - nachzuhören gleich auf dem ersten Stück. Das vermittelt sogleich ein angenehmes Wohlfühlgefühl und steht weit über dem, was gemeinhin aus dem Lager des Smooth Jazz geboten wird. Es sind viele Feinheiten, seien es zart klingende Perkussionsklänge, wie von kleinen Glöckchen produziert, die akustische Gitarre oder das filigrane und stets abwechslungsreiche Schlagzeugspiel. Dazu erklingt der wirklich sanft-runde Bass mit sattem Klang, der ein angenehmes Bauchgefühl vermittelt. Erneut ist es gelungen, den Geist des Jazz mit dem des Soul zu verknüpfen und daraus eine ganz hochwertige Mischung zu bereiten - eine, die auf diese Weise wohl nur von dieser Band ausgeführt werden kann. Man merkt, wie dicht die Musiker miteinander kommunizieren - absolute Profis eben. Jeder Gesangsstar sollte darauf erpicht sein, mit dieser Truppe einmal eine Platte einzuspielen.
Auch wenn ich den Ausdruck 'glatt' für diese Musik wählte, betrachte ich das in diesem Zusammenhang als eine positive Eigenschaft, denn ist es nicht schön, Unterhaltung auf diesem Niveau genießen zu dürfen?
Line-up:
Bob James (keyboards)
Nathan East (bass, vocals)
Chuck Loeb (guitar, synths)
Harvey Mason (drums, percussion, vibes, synths)
Seiko Matsuda (lead vocal - #10)
Kenny Mason And The Voices Of Praise Choir (vocals - #8)
Tracklist |
01:December Dream [Loeb] (7:47)
02 Firefly [East/Keane (4:11)
03:Venus [Mason] (7:11)
04:Sonnymoon [Loeb] (4:13)
05:Put Our Hearts Together (Instrumental Version) [Bob James/Hilary James] (6:05)
06:All I Wanna Do [East/Keane] (4:18)
07:Logic Of Love [Loeb] (7:03)
08:Esprit De Four [Mason/Peters] (6:24)
09:Sugoi [James] (4:22)
10:Put Our Hearts Together (Vocal Version) [Bob James/Hilary James] (3:22)
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