Wer ist Fred ?
Hinter dem etwas ungewöhnlichen Namen verbirgt sich nicht etwa eine einzelne Person, sondern eine ganze Band. Das Quintett aus dem irischen Cork präsentiert mit "Go God Go" ihr mittlerweile schon drittes Album. In ihrer irischen Heimat ist die Truppe bereits recht bekannt und konnte einige Hits und auch Musikpreise abräumen. Diese dritte Platte soll jetzt auch international den Durchbruch bringen. Doch da habe ich so meine Zweifel.
Pop Music
Es gibt grob gesagt drei Sorten von Musikalben:
Zum ersten wäre das die Art, die man mehrfach hören muss, bis sie sich entfaltet, die mit der Zeit immer mehr wächst und es dann irgendwann 'klick' macht. Dann gibt es Platten, die hört man einmal, es macht sofort 'klick' und man hat sich in die Scheibe verliebt. Außerdem gibt es dann noch Alben, bei denen es nie 'klickt' und die einfach nicht hängenbleiben - auch nicht beim zehnten Hören. Zu letzterer Kategorie gehört leider der hier vorliegende Silberling von Fred.
OK, der bereits in Irland sehr erfolgreich ausgekoppelte Opener "Skyscrapers" (erinnert etwas an die frühen B52s) kann anfangs noch etwas begeistern, verfällt aber nach mehrmaligem Hören immer mehr in die Belanglosigkeit. Nach diesem Pseudo-Highlight am Anfang geht es aber steil bergab. Das nachfolgende "Running", mit seinen billigen Beats, erinnert an 90er Jahre-Brit Pop der absolut austauschbaren Art. Beim dritten Song, "The Lights", wollte man wohl Coldplay kopieren, was aber auch nicht mal ansatzweise funktioniert. Überhaupt ziehen sich schlechte Coldplay- oder The Killers-Adaptionen durch die ganze Platte. Alles nett gemacht und gut gemeint, aber alles sehr vorhersehbar.
So La-La
Damit man mich nicht falsch versteht - ich mag durchaus gut gemachte Pop-Musik und höre auch gerne die oben genannten Bands, aber was uns Fred hier auftischen, ist einfach weder Fleisch noch Fisch. Für eine Independent-Band fehlt ihnen einfach der 'Rotz' in den Songs. Alles ist viel zu glatt und sauber poliert. Für eine Mainstream-Platte aber reicht es dann auch nicht, denn die Nummern sind alle zu vorhersehbar und es bleibt nichts hängen. Es gibt zwar keinen wirklichen Totalausfall unter den 12 Stücken, aber bis auf den erwähnten Opener besteht die Platte nur aus Hintergrundmusik, die auch im Fahrstuhl laufen könnte.
Dieses Album ist leider so überflüssig wie die nächste Rede von Guido Westerwelle. In beiden Fällen kann ich nur empfehlen: Umschalten und was besseres suchen.
Line-up:
Joseph O'Leary (vocals, guitar)
Jamin O'Donovan (bass)
Justin O'Mahony (drums)
Eibhilin O'Gorman (piano, vocals)
Jamie Hanrahan (guitar)
Tracklist |
01:Skyscrapers
02:Running
03:The Lights
04:Keep Me Clean
05:Good One
06:Death Song
07: Damn Your Hollywood
08:Evergreen
09:We Should Keep On
10:The Lights Are With You
11:Fear
12:Just Because We Can
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