Free Spirit / Pale Sister Of Light
Pale Sister Of Light Spielzeit: 47:01
Medium: CD
Label: Carpel Music Oy, 2009
Stil: Classic Rock, Hard Rock

Review vom 14.05.2009


Mike Kempf
Die finnische Hard Rock-Band Free Spirit, die sich 2006 gründete, fütterte in diesem Jahr mit "Pale Sister Of Light" die Plattenläden. In einer guten Dreiviertelstunde haben sie elf Tracks auf eine Musikkonserve gepresst, die den skandinavischen Trend fortsetzen, nämlich dem Hard Rock der 80er wieder Leben einzuhauchen. Skandinavischer Trend deshalb, weil ich erst kürzlich das Scheibchen von Bai Bang Are You Ready zur Rezension in meinem Player hatte. Hoffentlich denkt dieser nicht, dass ich krampfhaft versuche, nicht zu altern!
Aber was soll's, Gruppen früherer Tage wie Whitesnake, UFO oder Europe kann man sich auch heute noch bedenkenlos reinziehen. Und warum soll man sich nicht ab und zu mal an die alten Zeiten erinnern?
Also, 'Feuer frei' für das nordische Sextett und dem Eröffnungssong "Shadow Of A Man". Nicht schlecht, aber auch nicht gerade die Offenbarung. Der Song plätschert so vor sich hin, wobei die Gitarristen recht ordentlich rüberkommen, während Frontmann und Sänger Sami Alho sich vielleicht mal Bon Scott als Vorbild nehmen sollte. Der hatte seine Rockröhre mit reichlich Whiskey geölt und konnte dementsprechend dem Zuhörer den einen oder anderen Rückenschauer verordnen.
Titeltrack "Pale Sister Of Light" ist eine richtig gute Hard Rock-Nummer. Klasse Gitarrensoli, die prima von einem tiefen Bass und harten Drum-Einlagen unterstützt werden, powern ziemlich heftig aus den Boxen. Auch "Radiant Light" klingt richtig Klasse und besticht durch eingängige Riffs und einer tollen Melodie, wobei die Leadgitarre zum wiederholten Male herausragt. "Cry Of An Eagle" und "Easy Days" erinnern mich an Foreigner. Ich würde mehr Geschmack an dem Tonträger finden, wenn da nicht der zu weiche Gesang von Sami wäre. Es ist nicht so, dass er gar nicht singen kann, doch so dürfte sein Stimmchen vor allem bei den Schwiegermüttern stark punkten. Ob sie aber die hartgesottenen Rocker und Biker begeistern kann? Mir fehlt da einfach der Glaube.
"Strangers" wird durch einen sehr tollen Rhythmus geprägt und bleibt somit im Gedächtnis lang erhalten. Keyboarder Timo Alho läutet "Until The Night" ein, ein Song, der weder Fisch noch Fleisch ist. Da geht's bei "Far Away From Heaven" doch schon heftiger zur Sache. Der Track überzeugt voll im Stil des amerikanischen Hard Rocks der 80er.
"Preacher Man" beschließt ein Album, das man durchaus empfehlen kann. Ich rate sogar, sich diese Finnen mal zu Gemüte zu führen, um selbst eigene Vergleiche zu ziehen. Für mich gab es nur ein einziges Manko, und das ist und bleibt leider der Gesang von Sami. Sicher, nun soll man sich nicht gerade zum Alkoholiker saufen, nur um eine rockige Stimme zu bekommen, aber hier liegt eindeutig die Schwachstelle, die es zu verbessern gilt. Sollte es der Band gelingen, gesangstechnisch härter rüberzukommen, so könnten sie eine Alternative zu den bereits erwähnten, glorreichen Bands werden. Gerade weil die Musik längst überholt ist, werden die Finnen es nicht leichter haben, wenn ihre Tracks zu weich vorgetragen werden. Sami, lass die Sau raus, dann kommt der Erfolg von ganz allein!
Line-up:
Sami Alho (vocals)
Vesa Yli-Mäenpää (guitar)
Marko Haapamäki (guitar)
Sami Hämäläinen (bass)
Pasi Koivumäki (drums)
Timo Alho (keyboards)
Tracklist
01:Shadow Of A Man
02:Moonlight Ride
03:Pale Sister Of Light
04:Heroes Don't Cry
05:Radiant Light
06:Cry Of An Eagle
07:Easy Days
08:Strangers
09:Until The Night
10:Far Away From Heaven
11:Preacher Man
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