Freebo ist ein Musiker, den ich schon lange als Studiomusiker kenne. So wirkte er jahrelang als Bassist für
Bonnie Raitt und ist unter anderem auf Produktionen von
Maria Muldaur,
Al Stewart,
John Mayall und
Buddy Guy zu hören, und das ist nur ein Ausschnitt aller Künstler, die er begleitete. Namentlich habe ich ihn 1979 kennengelernt, und zwar ist er auf der Platte eines Herrn als Produzent aufgeführt: Ich schreibe hier von
Bob 'Catfish' Hodge und seinem Album "Eyewitness Blues".
Freebo hat sich nach und nach vom Studiomusiker zum Singer/Songwriter mit einem recht eigenen Sound entwickelt - mit einer hervorragenden Gestaltung von Arrangements, die ihre Stärke oft im Detail haben, wie harmonisch eingestreute Pianosprenkel oder, gleich im ersten Titel, eine Tuba. Gelegentlich geht es auch in Richtung Mexiko, was die Trompeteneinleitung auf "She Loves My Dog More Than Me" betrifft. Dieser Titel klingt zudem noch in einigen Passagen und ein wenig von der Stimmung her nach "Tulsa Time", das auch
Eric Clapton einst aufnahm. Ein kurzes, intensives, aber packendes Gitarrensolo an der 'Slide' belebt den Song überdies.
Im Übrigen erinnert mich die Atmosphäre zwischendurch immer wieder an diese groovend-laszive Stimmung, wie sie
The Band einst erzeugen konnte. Gelegentlich, wie zum Beispiel auf dem sehr schönen Titelsong, unterstreicht der Einsatz eines Cellos sowohl die Harmonie als auch die Melancholie - dann gewinnt die Musik einen leicht 'festlichen' Charakter. Manchmal rockt es leicht los, spätestens mit dem letzten Song, auf dem der hervorragende Gitarrist
Albert Lee zur Veredelung als Gast auftritt, sein Solo wird von
Freebo übrigens angekündigt.
Alle Texte sind im Booklet abgedruckt und erfreuen das Herz des Musikfans, kann man doch die Zeilen nebenbei fein nachlesen. Für mich trägt so etwas stets zur Abrundung bei und wenn es dann noch eine gute Platte geworden ist, macht es noch mehr Spaß, diese Einheit zu genießen.
Das ist Musik, die das Herz von Freunden emotionaler Musik erfreuen dürfte, dazu noch dieser Hauch Westcoast... Auf jeden Fall ist "Something To Believe" eine Perle des Songwritings, die uns entgegen glänzt und einfach erstklassig dargeboten wird. Es ist schön, dass es noch solch hochwertig produzierte, mit viel Liebe zum Detail aufgenommene Musik gibt. Darüber hinaus macht es Freude zuzuhören, man kann sich entweder gemütlich zurücklehnen, in den Texten stöbern, oder sich einfach so von der harmonischen und freundlichen Ausstrahlung mitziehen lassen.