Okraschoten sind eigentlich nicht scharf - die Musik dieser Band aus Kopenhagen ist es aber und das Trio beweist dieses eindringlich mit dem vierten Album.
Die Fried Okra Band wurde im Jahre 2005 als Quartett gegründet - auffällig ist nun das Fehlen eines Bassisten. Dafür gibt es aber zwei Gitarristen und somit könnte ich fast mutmaßen, der Blues dieser Formation könnte sich an den ähnlich ausgestatteten Houserockers um Hound Dog Taylor orientieren. Nun, Vorbilder scheinen jedenfalls eindeutig jene Musiker aus dem Hill Country von Mississippi zu sein, also aus dem Norden des Staates. Ganz trocken ist das - die Rhythmen sind treibend und es rockt auf der Basis von solidem Blues Rock satt ab.
Nach einem gelungenen Start mit dem coolen, entspannten "Flatland Groove" zieht die Stimmung dann doch mit "Don't Go North" an, im rockenden Boogie-Stil. Aber die Atmosphäre bleibt unterschiedlich und inmitten der grundsätzlich einfach strukturierten, stark emotional geprägten Songs gibt es somit Abwechslung - von ruhig, mit "Never Felt Lost", bis hin zu den Rockern der Scheibe, "My Kind of Woman" oder "I Can´t Help You Out". Ganz tief ins musikalische Mississippi-Delta führt uns "Whitest Boy In Town" und nach dem Instrumental "Wacky Shack" beschert uns die Band mit "What´s Wrong" einen coolen, bluesigen Abgang.
Ja, der Blues lebt auch in Dänemark und in dieser eigenwilligen Variante gewinnt er neue Seiten und Schattierungen, die ihn modern klingen lassen. Diese Band hat es drauf, mit ihren teils hypnotisch wirkenden Grooves eine packende Stimmung zu liefern, und das eingespielte Team hat die Songs quasi live im Studio leicht und locker eingefangen. Die beiden Gitarristen erarbeiten eine dichte Atmosphäre - dazu rumpelt das Schlagzeug unerbittlich und präzise. Auch der Gesang ist gut gelungen, Emotionen kommen in Einklang mit den Instrumenten trefflich zum Einsatz.
Die Fried Okra Band vermag so manch einem amerikanischen Vertreter des Blues Rock eine volle Breitseite stark packend produzierter Musik, mit mehr Ausdruck als bei den Kollegen, entgegenzuschleudern. Innerhalb des Genres kann ich unbedenklich bescheinigen, dass die Formation einen eigenen Stil kreiert hat.
Line-up:
Morten Lunn (vocals, guitar, one string diddley bow)
Thomas Crawfurd (drums, percussion, mandola, mandolin, background vocals)
Thomas Foldberg (guitar)
Clara Vuust (background vocals - #5)
Tracklist |
01:Flatland Groove
02:Don't Go North
03:Never Felt Lost
04:Who Is It For
05:My Kind Of Woman
06:I Can't Help You Out
07:Stay No More
08:Whitest Boy In Town
09:Ten Times Man
10:Wacky Shack
11:What's Wrong
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