From Hell / Ascent From Hell
Ascent From Hell Spielzeit: 69:16
Medium: CD
Label: Sonic Revolution, 2014
Stil: Heavy-/Thrash Metal

Review vom 01.10.2014


Gunnar Körner
"Ascent From Hell" wurde bereits vor einiger Zeit in CD-Format als Eigenproduktion herausgebracht, findet nun aber auch mit einem professionellen Label und Vertrieb im Rücken den Weg über die Verkaufstheken.
Hinter From Hell steht federführend der ehemalige Down Factor-Musiker George Anderson. Nun hört man im Moment in vielen News den Bandnamen recht häufig, nicht zuletzt wegen der durchaus prominenten Backingband: Paul Bostaph von Slayer, Damien Sission von Death Angel sowie Steve Smyth (ex-Nevermore). Das klingt dann schon wieder verdächtig nach 'Supergroup' oder Studioprojekt, und in der Tat wird man sich bühnentechnisch zunächst nur auf wenige Shows in den USA beschränken, bedingt durch den vollen Terminkalender der Beteiligten. Aber immerhin möchte man überhaupt live auftreten, also kann man die ganze Chose durchaus schon einmal als richtige Band werten. Natürlich wird bei diesem Namedropping (und die Scheibe wird explizit auch damit beworben) die Erwartungshaltung ganz schön hoch geschraubt. Zu Recht?
Es lässt sich zumindest feststellen, dass "Ascent From Hell" Spaß macht und ambitioniert angegangen wurde. Man hat hier eine Horrorgeschichte entworfen, die sich über die ganze, recht lange Albumdistanz von fast 70 Minuten erstreckt. Die Floskel »Im Stile von King Diamond…«, ebenfalls aus der Werbung, vergisst man aber lieber ganz schnell wieder. Weder instrumental und schon gar nicht gesanglich steht das hier dem King nahe, abgesehen davon dass man sich an einer zusammenhängenden Horrorgeschichte versucht. Die musikalische Marschroute gibt einen meist gelungenen Mix aus Heavy Metal und Thrash vor, mit einigen wenigen Death Metal-Einflüssen, die sich meist bei einigen Tunings der Instrumente heraushören lassen. Es gibt viele heftige und schnelle Ausbrüche, aber immer mit nachvollziehbaren Melodien ausgestattet. Toll z. B. der Mittelpart mit zugehörigem Gitarrensolo von "The Walking Dead", überwiegend verbleibt die Scheibe aber im mittleren Tempo. Dazu pendelt der Gesang von meist 'normalem' bis total abartigem Gekeife zu (rar gesätem) Klargesang, aber auch sonst wird Abwechslung groß geschrieben. Man lässt es dynamisch angehen und hat sowohl diverse ruhige Parts als auch kurze, teils hörspielartige Zwischensequenzen eingebaut, die gut für eine schaurige Atmosphäre und Verschnaufpausen sorgen. So begleitet man dann textlich wie auch musikalisch einen psychopathischen Killer dabei, wie er seine Seele von einem Priester zurück holen und in die Hölle bugsieren muss, in der der Fiesling (der Killer, nicht der Priester…) zuvor erwachte - woran eine schießwütige Nonne mit ihrer heiligen Pistole nicht ganz unschuldig war…
Insgesamt ist das ganze Konzept so stimmig aufgezogen, dass man sich das Album am besten am Stück samt dem Studieren der Texte zu Gemüte führt. Das ganzheitliche Wesen dieses Werkes zeigt sich auch in einem nahtlosen Übergang der Stücke untereinander, Pausen dazwischen waren beim Abmischen der Aufnahmen nicht vorgesehen. Auf der anderen Seite lassen sich einzelne Stücke auch kaum herausgreifen; Hymnen oder Hits, die man für sich genommen ständig allein hören mag, gibt es in dem Sinne nicht zu entdecken, dafür aber viel Lohnenswertes, bringt man ein bisschen Geduld mit. Langweilig wird es garantiert nicht, sofern man genau hinhört und harte Musik mit Atmosphäre schätzt.
Kein absoluter Überflieger, aber gut und stimmig gemacht. Lohnt sich!
Line-up:
George Anderson (vocals, guitar)
Damien Sisson (bass)
Paul Bostaph (drums)
Steve Smyth (guitar)
Tracklist
01:Standing At The Mouth Of Hell
02:The Walking Dead
03:Soul Crusher
04:Psycho Killer
05:Eyes Of My Dead
06:Nun With A Gun
07:The Church
08:Dead Reckoning
09:Ascent From Hell
10:The Sleep
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