Fughu / Absence
Absence Spielzeit: 55:40
Medium: CD
Label: DSLN DESIgN, 2009
Stil: Prog Rock

Review vom 16.10.2009


Michael Ebermayer
Ja, auch aus Argentinien kommt die eine oder andere Prog-Band, die sich hören lassen kann. Dies beweisen Fughu mit ihrem hier vorliegenden Debütalbum.
Überwiegend geprägt ist ihre Musik von harten Riffs der beiden Gitarristen, aber auch gefühlvolle Momente finden Einzug. Ein wenig wird man an die Polen Riverside erinnert, jedoch werden deren kompositorische und musikalische Qualitäten nicht erreicht. Ohne das Rad neu zu erfinden, geht es hier durchaus progressiv zu. Die mit zahlreichen Finessen gespickten Kompositionen sind gut durchdacht und wirken bei Weitem nicht so vorhersehbar, wie inzwischen vieles, das sich heutzutage Prog Rock nennen darf. Trotz der nahezu allgegenwärtig vorherrschenden Härte geht es gleichzeitig aber immer melodiös zu, was auf die ausfüllenden Keyboards zurückzuführen ist. Gewöhnungsbedürftig ist der Gesang, der sich im Endeffekt aber nicht störend auswirkt. Bass und Schlagzeug agieren recht zurückhaltend, aber mit einer gewissen Dynamik und Flexibilität.
Mit Volldampf geht es los. Das auf brutalen Gitarrenriffs basierende "Ashes" bietet zahlreiche interessante Wendungen, die sich unter anderem in ruhigen Passagen niederschlagen, und lässt gleichzeitig Freiraum für schöne Soli von Keyboards und Gitarre. "Dead End Start" wird durchzogen von schleppend schwerem Riffing, spaceigen Tastenklängen und Gesang. Deutlich komplexer dagegen entpuppt sich "Storm", das nach einem losgrollenden, vertrackten Intro mit atmosphärischen Keyboards zunächst die Ruhe vor dem Sturm heraufbeschwört, ehe das Unwetter plötzlich zu toben beginnt. Das anschließende "Tilt" wirkt phasenweise nahezu hymnisch, aber auch hier gibt es unzählige Überraschungen wie etwa ein kurzes flamencoartiges Einsprengsel.
Nachdem im kurzen "Slow" die kulturellen Wurzeln der Musiker zum Vorschein kommen, folgt das geheimnisvolle Titelstück, das ebenso wutentbrannt wie verstörend wirkt. Die unterkühlten Pianoklänge von "Snow" leiten nahtlos über zum melancholischen "Solitude", welches eine zerbrechliche Ballade darstellt.
Mit "Sun" folgt die nächste Keyboardüberleitung, die in das äußerst ruppige "Red V" mündet. Der simple Rocker "Get Me (Inside)" stellt für mich dann das schwächste Stück des Albums dar. Der Abschlusstitel "Pain", der mit gut 10 Minuten das längste Stück ist, mutet schwer an. Einfühlsam klagende Passagen werden abgelöst von krachenden Riffs und Soli, dennoch haben sich ein paar Längen eingeschlichen.
Trotz kleiner Schwächen ein bemerkenswertes Debüt. Man darf gespannt sein, was diese Band uns in Zukunft noch bescheren wird.
Line-up:
Ariel Bellizio (guitar)
Santiago Bürgi (guitar, vocals)
Alejandro Lopez (drums)
JuanMa Lopez (bass)
Marcelo (the salmon) Malmierca (keyboards)

Guest:
Leandro Garre (spanish guitar - #10)
Tracklist
01:Ashes
02:Dead And Start
03:Storm
04:Tilt
05:Slow
06:Absence
07:Snow
08:Solitude
09:Sund
10:Red V
11:Get Me (Inside)
12:Pain
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