John Fogerty Zitadelle Berlin-Spandau 10. Juni 2007 Konzertbericht Stil: Rock Artikel vom 17.07.2007 Frank Hesterberg

Ja, Freunde - der Geist von CCR ist lebendig. Anders gesprochen: Der letzte aktive Vertreter dieser Gruppe, John Fogerty, hatte wohl gestern vor, unsere gute alte Festung einzureißen.
Nun hatte ich den Vorteil, CCR in den 70'ern schon mehrfach live erlebt zu haben - meine Frau jedoch nicht. Daher war sie neugierig. Die Vorgruppe, die doch so sehr angepriesen wurde, war nicht dabei.
Der Grund dafür war die fehlende Zeit, denn in der Festung ist um 22 Uhr pünktlich Schluss:
Der 'Lärmschutz'!

So, nun zur Musik, ah - war das schön - erstmal schön laut. Eine Wohltat für den gestressten Festungsbesucher.
Noch ein Wort zu den Besuchern: Die Festung war proppenvoll - voller netter älterer Damen mit breitem Gürtel und niedlichen Herren mit Wanne und schütterem Haar.
Niedlich, einfach niedlich!!

Ganz anders Fogerty - der muss ja wohl einen Jungbrunnen entdeckt haben. Der Kerl sah aus wie früher, schlank und rank und war bestechend in seiner Gesangsleistung. Der Mensch hat richtig Spaß und Freude an seiner Darbietung. Wie ein junger Spund sauste er mit seiner Klampfe über die Bühne, einfach himmlisch.

Noch ein Wort zu seinen Mitmusikern: Die sind um Klassen besser als seine damaligen Bandkollegen in den goldenen Siebzigern. Sehr zu meiner Freude gab es wesentlich längere Improvisationen der Songs, traumhafte Gitarrenduelle - zwei Rythmusgitarristen und eine Leadgitarre - und ein Superbassist nebst Schlagzeuger.

Los ging's mit "Travelin' Band", es folgten "Green River", "Who'll Stop The Rain", "Born On The Bayou", "Looking Out My Backdoor", "Lodi", "Midnight Special", "Have You Ever Seen The Rain", "Summer Of Love", "Down On The Corner" (gespielt mit seinen Söhnen Shane und Tyler), "Proud Mary", "Bad Moon Rising", "Fortunate Son" und "Rockin' All Over The World".

Sicherlich habe ich einige Songs vergessen - ich kann eben nicht gleichzeitig singen und mir die Songs aufschreiben, sorry.
Die Gesangsleistung der Fans war außerirdisch: Eine Strophe sang meist Fogerty vor, die andere dann wieder wir. Göttlich.
Es herrschte eine Superstimmung!

Mein Fazit: Zwei Stunden Vollprogramm vom Feinsten. Es war eines meiner schönsten Konzerte überhaupt.
Nach der Show musste ich die einzelnen Knochen meiner Frau wieder aufsammeln und sie an Ort und Stelle zusammensetzen.
Sie war wieder nicht zu bremsen - ein kleiner musikalischer Wirbelwind.
Nun gut, es war toll und schade: Leider schon wieder vorbei.