»Als würde Tom Petty Pink Floyd singen«, so wird dieses Album unter anderem beschrieben. Dies kann ich unterschreiben. An dieser Stelle könnte ich die Rezension beenden und einfach an die beiden genannten Interpreten verweisen. Dies wäre jedoch diesem Album nicht gerecht, obwohl es musikalisch eindeutig keine bahnbrechenden Akzente setzen kann.
Im eigenen Studio in Austin, Texas wurde es aufgenommen, genauso wie John Orr Franklins Debütalbum "Pathways". Viele seiner musikalischen Einflüsse stammen aus dem Bereich des Progressive Rock. Es werden sogar von ihm selber Vergleiche mit dem Alan Parsons Project, Pink Floyd, aber auch Tom Petty und John Lennon getätigt. "Transformation" ist ein Album, dem man gerne die Bezeichnung 'Southern Progressive Rock' geben würde.
Die Songs sind für Prog-Verhältnisse extrem kurz. Aber auch in der Kürze kann mal die Würze liegen.
Der bombastisch-elektrische Opener ist dann auch noch im einfachen Strophe-Refrain-Schema gehalten. Eine solide Rhythmussektion stützt den Song. Die Gitarre wirkt regelrecht befreiend. Im folgendem, ruhig, akustischen Stück dominiert eine bluesige Gitarre à la David Gilmour. Man fühlt sich tatsächlich an Floyd oder Porcupine Tree erinnert. Bei "Kiss The Sky" gehen die Gitarrenmelodien sowie die simplen Texte direkt ins Ohr. Hier passt die Beschreibung »Tom Petty singt Pink Floyd« besonders.
Auch das vierte Stück geht vor allem vom Refrain her direkt in die Gehörgänge, ohne durch analysierende Gedanken aufgehalten zu werden. Die floydige Gitarre tut da wieder ihr Übriges. Das im Anschluss kommende "Flow" glänzt anfangs durch seine Ruhe, seine Akustikgitarre, den schwebenden Keys, sowie der E-Gitarre, die später ein tolles Solo spielt. Ein rein instrumentaler Titel, der sowohl von der Rhythmik, als auch von der Instrumentierung her durchaus facettenreich ist.
Der Titeltrack beginnt düster, mit Naturgeräuschen und Akustik-Klampfe. Kurzweilige Erinnerungen an Porcupine Tree kommen hoch. Solide Gitarrensoli à la Pink Floyd machen den Song dann noch spannender und interessanter. Ein gutes Stück mit nur wenig Gesang. Doch nun ist die Luft irgendwie raus. Ab "Dove" plätschert alles nur langweilend vor sich hin. Selbst das folgende "Summer" kann trotz der klaren, bluesigen Gitarre keine Spannung beisteuern. Bei "Chrysalis" habe ich das Gefühl, ein schlechtes Album von David Gilmour zu hören. Denn trotz guter Gitarrenarbeit und einer gesunden Portion Dynamik passiert nichts Weltbewegendes. Der folgende Song ist ruhiger, aber auch nicht besser.
Allerspätestens beim letzten Track, "This Day", schlafe ich ein. Nee, also es hat echt gut begonnen, in der Mitte gab es den Höhepunkt mit "Flow" und "Transformation", doch dann sinkt die Qualität des Albums nur noch schrittweise in den Keller. Dies liegt dabei weniger an den einzelnen Tracks, sondern hat eher mit den immer gleichen Substanzen zu tun. Schade eigentlich, denn einen durchweg guten, progressiven Tom Petty hätte ich mir gerne angetan. So bleibt es ein Durchschnittswerk eines guten Gitarristen, aber nur durchschnittlichen Songbastlers.
Fazit: Braucht man nicht wirklich! Aber diejenigen, die Tom Petty lieben, auf bluesige Gilmour-Gitarren stehen und vor kurzen 'Prog'-Stücken nicht zurückschrecken, könnte dieses Album gut gefallen. Für mich ist es echt nur Durchschnitt!
Line-up:
John Orr Franklin (lead vocal, guitar, keyboards, electric bass)
Brandon Aly (drums, percussion)
Josh Batschelet (upright, electric bass)
Kris Mathesen (electric bass, percussion)
Rob Palladino (drums, percussion, backup vocals)
Tracklist |
01:For the World To See
02:Dance Till Three
03:Kiss The Sky
04:Disappear (Only One World)
05:Flow
06:Transformation
07:Dove
08:Summer
09:Chrysalis
10:True 2 U
11:This Day
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