"She's The Woman" steht auf dem Cover. Und Mimi "Fast Fingers" Fox ist in der Tat eine der wenigen etablierten weiblichen Jazz-Gitarristinnen. Sagt jedenfalls meine Informationsquelle und auf Anhieb fällt mir auch sonst keine ein. Ich muss aber gestehen, dass Jazz nicht mein Spezialgebiet ist.
Zwar höre ich diese Musikrichtung ab und an ganz gerne (solange es nicht in dieses Fusiongeschwurbel abdriftet), aber ein Kenner bin ich sicher nicht. Jedoch auch kein Opfer, denn die CD macht mächtig Spaß.
Mimi groovt richtig angenehm über die Saiten ihrer Heritage und S3 und ich kann mich wunderbar dabei entspannen. Einfach bequem rumlümmeln, lesen oder vor mich hin sinnieren. In lockerer Runde beim Abendessen die CD als Dinermusik laufen lassen (na gut, außer wenn Kollege Manni kommt).

Relaxt, manchmal etwas Karibikflair (“Sosua”, “Denny's Tune”), bluesige Barmusik (“Buddy's Blues”) oder aber auch Reminiszenz an die Beatles (“She's A Woman”). Die Bandbreite der Stile und damit der Stimmungen, die Mimi verbreitet, ist schon beachtenswert. Daneben macht es Freude, ihrem oft virtuosen Gitarrenspiel zu lauschen.
Frau Fox spielt elektrisch, aber so dezent und betont, dass man geneigt ist, ab und an zu denken, wie es wohl wäre, wenn sie eine akustische Gitarre in den Händen halten würde - besonders bei den ruhigeren Sachen wie “Darn That Dream”, oder “Raquel, Mi Amor”. Titel wie “East Cost Attitude” und “Lullaby Of The Leaves” demonstrieren, wo der Nickname "Fast Finger" herkommt.

Ein schönes Jazzalbum, welches Jazz-Gelegenheitshörer wie mich nicht überfordert, aber auch in der Jazzszene hervorragende Kritiken einheimst; quasi ein Einsteigeralbum. Und außerdem habe ich nun Appetit auf ein schönes Abendessen mit Mimi (im Player).