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Stefano Frollano / Sense Of You
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Der gebürtige Italiener Stefano Frollano hat mit "Sense Of You" sein zweites Soloalbum vorgelegt, das - wie schon der Erstling "SF" aus dem Jahr 2006 - sein musikalisches Wirken zwischen Italien und Kalifornien einfängt. Herausgekommen ist eine sehr entspannte Mischung aus Folk, Rock und Pop, die den vielbesungenen Vibe der Westküste beschwört, gepaart mit italienischem Songwriting.
Frollano, der seine musikalische Laufbahn im Alter von 13 Jahren mit klassischem Gitarrenunterricht begann, hat sich für "Sense Of You" erneut Jeff Pevar an der Gitarre und David Crosbys
Sohn James Raymond (Piano) ins Boot geholt - beide sind Mitglieder in David Crosbys Band CPR und waren zeitweise auch Teil der Backing Band von Crosby, Stills, Nash & Young. Dass Stefano Frollano neben seinen italienischen Kollegen auch die beiden Folkrock-erfahrenen Musiker aus den USA zu seiner Band zählt, ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass er als seine größte Inspiration Dèjá Vu und "4 Way Street" nennt, die beiden legendären Alben von CSN&Y. Dem Einfluss dieser Band hat er auch seinen musikalischen Fokus auf amerikanischen Folk, Rock und Blues zu verdanken, der bereits bei seinen frühen Bandprojekten in den 80er Jahren durchschlug (er spielte im Laufe seiner Karriere unter anderem bei Karma, Skydog und der Dèjá Vu Band).
"Sense of You" schlägt allerdings etwas ruhigere Töne an, als es die erwähnten Vorbilder vermuten lassen - mit zahlreichen Gastmusikern und italienischen Background-Sängerinnen verwirklicht Frollano ein musikalisches Traumgemälde, das sich immer hart an der Grenze zwischen dem perfekten Soundtrack für einen lauen Sommerabend und dezent dahinplätschernder Fahrstuhlmusik bewegt.
Das gesamte Album dreht sich um die Themen Liebe, Trennung, Sehnsucht und Traum - angefangen vom atmosphärisch das Werk umrahmenden "Hello!" bis hin zu "Chagall's Song", das sich in poetischer Sprache an das Gemälde "Der Spaziergang" anlehnt. In den Songs, die alle aus Frollanos eigener Feder stammen, wird stets die - oft schmerzhafte - Liebe zu einer Frau besungen, die dann in eine musikalisch-poetische Fantasiewelt überführt wird, in der die Herzen letztendlich doch zueinander finden. Die fünf Gastsängerinnen treten in eine Art musikalischen Dialog mit Frollano und verkörpern die verschiedenen 'Traum-Frauen', die durch die fiktiven Songwelten des Albums geistern. Auch im Eingangstext des - übrigens sehr schön und informativ gestalteten - Booklets wird das inhaltliche Konzept von "Sense Of You" weiterverfolgt: Man erfährt, dass sich der Eingangstitel "Hello!" an eine Geschichte von Philip K. Dick anlehnt, in der es darum geht, dass die Liebe ein »anderes Sehen« erfordert, das nur durch Fantasie und Traum zugänglich ist. Inhaltlich sind die Songs also durchkomponiert wie bei einem Konzept-Album, allerdings scheint es, als hätte vor lauter Songwritertum die Musik bei Frollanos neuem Werk ein wenig gelitten - im Vergleich zu seinen Vorbildern fehlt hier einfach der Biss. Zwar gibt es schöne Melodien wie in "(She Won't) Fly Away", griffige Gitarrenriffs ("Believe") und jazzig-funkige Einsprengsel in "The Dance", aber über ein eingängiges Intro kommen die Songs meist nicht hinaus. Mit seinem legendenerprobten Gitarrenspiel und seinem Teamwork mit James Raymond ("Sense Of You") bringt Jeff Pevar, der auch bereits mit Ray Charles und Joe Cocker spielte, zwar etwas Leben in die Songs (wie im Instrumentalteil von "The Dance") - aber auch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frollanos Stimme wenig dynamisch ist und die Traum-Lieder oft ins Eintönige plätschern.
Insgesamt ist "Sense Of You" also künstlerisch durchaus interessant - man bedenke, dass Stefano Frollano sich nebenbei auch beim Radio und als Buchautor betätigt hat - aber musikalisch kann es nicht mit anderen Veröffentlichungen seines Genres mithalten. Wem aber einige schöne Melodien und romantische Texte für einen entspannten Sommerabend genügen, der ist mit diesem Album gut bedient.
Line-up:
Stefano Frollano (vocals, guitar) Francesco Isola (drums) Marco Vannozzi (bass) James Raymond (piano) Jeff Pevar (lead guitar) Franco Piana (trumpet) Luca Scorziello (percussion) Massimo Cusato (percussion) Giuliana De Donno (harp) Paola Casella, Chiara De Nardis, Gabriella Paravat, Daria Venuto, Laura Visconti (vocals)
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