Delaney Gibson / Hurricanes And Forget Me Nots
Hurricanes And Forget Me Nots Spielzeit: 35:16
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 20.11.2010


Wolfgang Giese
Gibson, ein Name, den einige sicher mit einer Gitarrenmarke in Verbindung bringen. Nun gut, eine Gitarre hält die Künstlerin in der Hand, aber das ist eine Gretsch, und das in einer wunderschönen grünen Farbe. In diesen Grüntönen, die an eine irisch-keltische Sagenwelt erinnern, ist der grundsätzliche Eindruck des Covers gehalten, verspielt, verträumt, leicht mystisch. Delaney ist in Florida geboren, wuchs jedoch in Kalifornien auf und nach bereits früher musikalischer Ausbildung, war sie eine zeitlang als Backgroundvokalistin für Künstler wie Barbra Streisand, Barry Manilow oder Andrea Bocelli beschäftigt.
Das Album startet hervorragend mit einer ruhigen Piano/Vokal-Passage, harte Gitarrenklänge leiten dann über in ein luftig-leichtes Lied. Sehr viel Harmonie gibt es auf "Paper Boats", einem vielversprechenden Stück mit einer Sängerin, die sich hier dezent zurückhält und erkennen läßt, dass da gesangsmäßig noch einiges 'drin liegen' muss!
»Paper boats with no ID set to sail for eternity
But the boat that sails alone is never coming home«
.
Schöne Worte zu der schönen Musik.
Dann der 'Hit" der Platte: "La Di Da". Das hat etwas in Richtung solcher Acts wie Avril Lavigne, aber "La Di Da" ist viel besser. Ein feines Arrangement mit Glockenspiel und einem satten kurzen Gitarrensolo lockert den beschwingten Popsong auf.
Nun wird es folkig,, ein wenig à la Donovan etwa, dann ein Lied darüber, wie schön es doch wäre, im Arm des Liebsten zu sterben, Songs über verblichene Jeans, die am Bettpfosten hängen ("Better Version Of Me") … eigentlich ist es ertragreich, auch einmal in den im Booklet abgedruckten Texten zu stöbern.
Musikalisch geschieht viel, nicht aufdringlich, nicht marktschreierisch, es sind stets kleine Überraschungen, die die einzelnen Tracks mit viel überraschender Würze durchziehen. "Good Company" ist hierfür ein gutes Beispiel. Herrlich, wie sich zwischendurch ein Cello, ein Banjo oder eine Fiddle einmischen, sehr gut gemacht!
Es wechseln sich Folkiges mit rockendem Ambiente ab, die einzelnen Titel stellen alle auf ihre Art etwas Besonderes dar, diese Lady könnte man fürwahr groß herausbringen! Darüber hinaus hat sie eine wirklich gute und kraftvolle Stimme, die mir allerdings oft noch zu sehr zurück gehalten wird. Dabei kann sie richtig abgehen, wie z.B. bei "Better Version Of Me" oder, wenn sie gleich im ersten Stück im Refrain mit kraftvollem Einsatz abhebt.
Denn sie könnte viel mehr und zeigt ungenutztes Potential auf, die manchmal vorgelegte Zaghaftigkeit sollte unterbrochen werden, denn stellenweise geht es doch. Sie kann mit ihrer Stimme umgehen und Stimmungen perfekt umsetzen, von tiefer Traurigkeit bis zu explodierender Fröhlichkeit, und das mit sehr viel Tiefe, Sensibilität und Gefühl.
Was mir bleibt, ist der Eindruck einer überaus harmonischen und stimmigen Musik mit ganz viel Popappeal, aber mit hohem Anspruch, und das alles mit dem Charme einer Singer/Songwriterin.
Line-up:
Delaney Gibson (vocals,piano, toy piano,acoustic guitar - #3)
Armand John Anthony (acoustic and electric guitars, banjo)
Kai Dodson (electric bass)
Mike Milligan (drums)
Laura Mihalka (string arrangements, cello)
Paul Cartwright (string arrangement - #8)
Sam Bolle (upright bass)
Owen Bucey (background vocals, piano - #5)
Dan Clark (organ, Wurlitzer, Moog)
Joe Baugh (acoustic guitar - #7)
Joe Turner (fiddle - #4)
Aaron Goldberg (percussion)
Kelly Sensabaugh (glockenspiel)
Joshua Bartholomew (vocals - #7)
Tracklist
01:Paper Beats
02:La Di Da
03:Kill Me Now
04:Good Company
05:Careful
06:Better Version Of Me
07:Rain Or Shine
08:Dear John
09:Mexico
10:Happy New Year
(All music written by Delaney Gibson except "Rain Or Shine" by Delaney Gibson and Joshua Bartholomew
all lyrics by Delaney Gibson and Chris Jay except "Kill Me Now" and "Happy New Year" by Delaney Gibson and "Rain or Shine" by Delaney Gibson and Joshua Bartholomew)
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