»Felsenmeer bebt beim Celtic Folk Festival «, so eine Schlagzeile der Presse anlässlich einer Veranstaltung vor der Kulisse des Felsenmeers in Reichenbach.
Das erste Celtic Folk Festival war wohl sehr gut angenommen worden. Mitinitiator dieser Veranstaltung war Michael M. Jung - Kopf der deutschen Folk-Rock-Band Garden of Delight (G.O.D.) -
Diese Band stellt nun ihr Album "Back In Ireland" vor.
Nach einer dramatisch symphonisch klingenden Einleitung wechselt die Stimmung beim Opener in eine schleppend rockende, keltische Atmosphäre über. Dieses wird insbesondere durch den bei dieser Platte mitwirkenden Gast an den Flöten, Alan Doherty, stark untermalt. Der gebürtige Dubliner stellt mit seinem Einsatz einen erhöhten Mehrwert dar, ist er doch in der Lage, dieses bestimmte irische/keltische Feeling original darzustellen. Denn das fehlt insgesamt doch recht häufig. Bereits bei "Red Black Sheep" habe ich erstmalig den Eindruck, dass die Musik ein wenig steif und bemüht wirkt, wenngleich sie auch von einem blökenden Schaf nett eingeleitet wird. Dieses gilt im Übrigen auch für den um offensichtlich nach Authentizität strebenden Gesang, der mir einfach nicht überzeugend genug klingt. Auch der Drummer klopft leider häufig völlig ungeschmeidig und steif und hindert die Musik daran, zu fließen, so, wie ich es eigentlich von keltisch inspirierter Musik gewohnt bin, zumal gerade diese über besondere Melodiefolgen verfügt.
Nun gut, der Anspruch der Band mag ein anderer sein, und unter diesem möglichen Aspekt geht die Platte musikalisch völlig in Ordnung, besitzt sie doch einen guten Unterhaltungswert.
Dabei bieten die verschiedenen Saiteninstrumente des Bandleaders Jung sowie die Fiddle eine sehr zufriedenstellende Basis, die man mit Sicherheit allerdings noch besser hätte auskleiden können. Und genau dabei fällt mir beim letzten Song, "In The Middle Of A Teardrop", auf, dass hier andere Musik gespielt wird. Denn jetzt versucht man offensichtlich stärker, ein eigenes Profil vorzustellen. Mir gefällt, dass gar nicht erst versucht wird, auf einen bereits voll belegten Zug voller keltisch orientierter Bands aufzuspringen, sondern ein eigenes Gleis zu befahren. Beim nochmaligen Hören erscheint diese Orientierung auch auf angenehme Weise mit dem Song "Start It Again". Und so stehen letztlich auch "Don't Hide The Flag" (ein wenig The Hooters-Flair) und "Misty Night" unter diesem guten Stern.
Denn so wird versucht, eine eigene Richtung oder Vorstellung unter Einbeziehung keltischer Folkelemente zu schaffen, was der Band viel besser zu Gesicht steht, wenngleich wahrscheinlich auch die rein irisch orientierten Songs live beim Publikum besser ankommen dürften, wie die eingangs erwähnte Schlagzeile vermuten lässt. Da gilt es nun, die Band entscheiden zu lassen, als reine Spaßmacher-Band oder eine solche mit eigenem Profil voranzugehen. So wünschte ich mir die Entscheidung zugunsten der zweiten Möglichkeit, denn solche Formationen sind rar, seit es ähnliche Bemühungen gab, der keltischen Musik eine ganz neue Prägung zu geben, vielleicht war Big Country ein gutes Beispiel dafür. Das Potential für eine individuelle Ausrichtung liegt jedenfalls vor.
Line-up:
Michael M. Jung (vocals, guitars, keyboards, mandolin, banjo, drum programming)
Dominik Roesch (fiddle)
Daniel Goebel (bass)
Burny Schneider (drums)
Alan Doherty (tinwhistle and lowwhistle - #1, 2, 4, 6, 8, 10)
Tracklist |
01:Vagabond Town (5:12)
02:Enisgo (4:50)
03:Red Back Sheep (4:44)
04:Moon On The Highway (4:05)
05:Start It Again (4:05)
06.Boatmen (3:14)
07:Don't Hide The Flag (5:01)
08:Love, Peace And Drugs For Free (3:37)
09:Misty Night (4:41)
10:Butterflies In Wonderland (3:50)
11:Why Don't You See Me (3:53)
12:In The Middle Of A Teardrop (4:55)
(all songs written by Michael M. Jung)
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