|
Galaxy Safari / Star Of The Masquerade
|
|||
|
Und wieder liegt mit "Star Of The Masquerade" ein 'Frischling' auf dem Tisch, diesmal von der schwedischen Formation Galaxy Safari.
Würde man sich im vorliegenden Fall rein am Artwork des CD-Covers orientieren, käme einem recht schnell ein Disko-Spiegelglobus aus den 70ern in den Sinn, der heftig von Stroboskopblitzen unter Beschuss genommen wird. Jedoch belehren uns Galaxy Safari auf ihrem Debütalbum schon in den ersten Sekunden eines Besseren, denn hier wird unter den Rubriken Hard Rock und Stoner firmiert.
Allerdings geht die Tendenz eher zum deftigen Hard Rock, da im wahrsten Sinne des Wortes zu wenig Felsbrocken auf der Wegstrecke liegen und die Songs somit nicht so holprig und schleppend daherkommen, wie es eher für das Stoner-Genre typisch ist. Solche Elemente blitzen auf "Star Of The Masquerade" nur rudimentär auf.
Galaxy Safari powern viel lieber gerade heraus und drängen nach vorne, gerne mal mit ein paar kräftigen Schweineriffs zwischendrin und einem stets zügigen Tempo, das genau an den richtigen Stellen mit raffinierten Breaks garniert wird. Wo erforderlich, sägt die Gitarre kurz und bündig ein knackiges Solo, bei dem es einiges auf die Ohren gibt.
Sänger Jesper Nyberg spielt bei der gesamten Veranstaltung eine wesentliche Rolle, verfügt er doch über eine richtig satte Rockröhre, die von der Band eine üppige musikalische Unterlage zur Verfügung gestellt bekommt. Drummer Alexander Malmström steuert die Background Vocals bei, was immer wieder zu längeren zweistimmigen Parts führt und den Songs weitere Spannung verleiht.
Auf unnötigen Firlefanz wird generell verzichtet. Keine Bombasteffekte, keine Kesselschlachten hinter dem Schlagzeug, sondern direkt auf den Punkt getrommelt und gespielt. Fast fühlt man sich ein wenig an die guten alten Deep Purple-Nummern erinnert, "Far Too Long" sei hier exemplarisch zum Reinhören erwähnt.
Erfreulicherweise leistet sich keiner der zehn Tracks einen Durchhänger. Das Material ist durchgehend abwechslungsreich aufbereitet, dynamisch dargeboten und auch in hoher Lautstärke bestens verträglich. Mehrere Hördurchgänge können daher anstandslos nacheinander bewältigt werden.
Leider ist der Zauber bereits nach knapp 32 Minuten vorbei. Hier hätten durchaus noch ein paar Briketts nachgelegt werden können. Galaxy Safari sorgen zwar nicht für eine Revolution im Rockbusiness, aber sie bieten den Freunden des Hard Rocks mit "Star Of The Masquerade" eine kurzweilige Scheibe, die auch nach mehreren Durchläufen immer wieder neue Details offenbart. Das sollte Grund genug sein, Galaxy Safari in der harten Runde herzlich willkommen zu heißen, vielleicht bei einem ihrer Gigs einzubiegen und vor allem die Daumen zu drücken, dass es nicht nur bei diesem Debüt bleibt.
Line-up:
Jesper Nyberg (vocals) Marcus Strandberg (guitar) Andy Söderström (bass) Alexander Malmström (drums, backup vocals)
Externe Links:
|
