Gallery / Welcome To Europe
Welcome To Europe Medium: CD
Label: 7hard, 2009
Stil: Rock Pop

Review vom 10.05.2009


Michael Knoppik
Auf der press1-Website heißt es:
»15. April 2009 - Mehr als 1803 Gitarristen wollen "Welcome To Europe" spielen!«
Am Sonntag, dem 10. Mai, kurz vor 13.00 Uhr, ist es soweit: Mehr als 1803 Gitarristen wollen sich auf dem Mainzer Lerchenberg zur größten Rockband der Welt formieren. Und Millionen Zuschauer des ZDF-Fernsehgartens können live dabei sein, wenn sich Andreas Vockrodt zusammen mit seiner Band Gallery und einer Masse von Profi- und Hobby-Gitarristen ins Guinness-Buch der Rekorde rockt: "Welcome To Europe" heißt die an Queen erinnernde Hymne. Mitmachen kann jeder, der die einfache Riff-Folge mitspielen kann. Die dazu nötigen Tabs, Tipps und Infos zur Anmeldung gibt's auf der Gitarrenweltrekord Webseite.
Die Noten von Refrain, Strophe und Bridge dieses in verschiedenen Versionen einzigen offiziellen Tracks der CD von Gallery sind im Booklet abgedruckt. Wer also beim großen Gitarrenspektakel mitmachen möchte, kann hier schon mal üben. Diese CD ist also mehr als Werbung, denn als gängige Veröffentlichung zu sehen. Sie enthält eigentlich nur den Track "Welcome To Europe" bzw. "Welcome To Music" sowie einige Bonustracks. Auf jeden Fall gibt es genug Gründe, diese Veröffentlichung Werbesingle zu nennen.
Innovativ ist hier eigentlich gar nichts. Man kennt ein ähnliches Vorhaben aus der Musikgeschichte, nämlich Robert Fripps "League Of Crafty Guitarists". Zwar ging es damals nicht darum, einen Weltrekord zu brechen, dennoch wird so etwas dem Kenner bekannt vorkommen. Übrigens spielten am 23. Juni 2007 1802 Gitarristen in Leinfelden den Klassiker "Smoke On The Water". Somit wird die Anzahl an Gitarristen bei diesem Spektakel nur um eins übertroffen. Das Ganze ist wahrscheinlich als Spaß zu verstehen und als solches handelt es sich auch um eine sehr nette Idee.
Das Hauptstück lässt sich ohne Weiteres als Gute-Laune-Gitarren-Poprock bezeichnen. Dabei gibt es davon drei unterschiedliche Versionen. Einmal die so genannte "Weltrekord Edit". Die erste Abwandlung, "Welcome To Music", ist südafrikanisch geprägt. Die perkussiven Einsätze von Birgit Van Straelen sind dafür verantwortlich. Die Nummer hat zudem Reggae-Attitüde. Dabei ist lediglich der Rhythmus anders als beim Haupttrack, die Melodien sind genau die gleichen. Bei der "Guitar Playback"-Version ist kein entscheidender Unterschied festzustellen. Es ist eine Art Reprise des bereits bekannten. Spätestens an dieser Stelle wird es vollkommen langweilig. Was soll das? Ein Lückenfüller.
Das "Sawubona Music Jam - Rainbow Scattering" ist ein neuer Song. Wie schon beim Hauptstück ist hier mehrstimmiger Gesang verwendet worden. Wiederum Gute-Laune-Mucke, die keinem weh tut, aber auch keinen vom Hocker haut. "Sawubona Music Jam - Tell Me The Truth" hat dann einen stärkeren Ethno-Einschlag. Klingt, auch wie das Vorgängerteil, etwas nach Bob Marley. Keyboard, Percussion und Gesang dominieren hier und Gitarren sind ausnahmsweise mal nicht zu hören.
Bei "Odaly - Auf der Suche" handelt es sich um einen deutschsprachigen Track, vorgetragen mit weiblichem Gesang und viel Akustikgitarre. Erinnert an eine Mischung aus Deutschrock und deutschem Prog Rock (z. B. Hölderlin). Endlich mal etwas Interessanteres. Ein Stück, das sich auch ein bisschen entwickelt und nicht einfach nur dudelt. Besonders der Gesang überzeugt, wie auch der vorwärts 'reitende' Rhythmus.
Auch "Aris feat. Melly - Die Zeit" ist deutschsprachig. Klingt aber mehr nach Juli, Silbermond oder Rosenstolz. Wesentlich weniger interessant, als das Vorgängerstück. Wer's mag…
Auf der CD sind noch Infomaterial, sowie ein Anmeldeformular in PDF-Form vorhanden. Zudem existiert hier ein Video, das einen Gitarristen beim Spielen - wahrscheinlich des Stückes in langsamerer Form - zeigt. Vollständige Noten der Nummer wurden ebenfalls mit hinzugefügt. Bei anderen CDs interessiert solch ein Bonusmaterial eigentlich nicht, hier dürfte es für denjenigen interessant sein, derr sich das Spektakel angucken, oder gar mitmachen möchte!
Diese Veröffentlichung ist schwer zu bewerten. Das Konzept haut einen ja nicht gerade um. Die Qualität der Stücke ist ja auch bei Weitem nicht besser als Mittelmaß. Einzig und allein der dazugehörige Liveact könnte interessant werden, die CD selber ist es jedenfalls nicht!
Line-up:
Andreas Vockrodt (guitar, vocals)
Markus Bohr (keyboards)
Volki Hollich (bass)
Jochen Spar (drums)
Birgit Van Straelen (percussion - #3)
Tracklist
01:'Datentrack'
02:Welcome To Europe - Weltrekord Edit
03:Welcome To Music - South African Version feat. Birgit Van Staelen
04:Welcome To Europe - Guitar Playback

Bonus Tracks:
05:Sawubona Music Jam - Rainbow Scattering
06:Sawubona Music Jam - Tell Me The Truth
07:Odaly - Auf Der Suche
08:Aris feat. Melly - Die Zeit
Externe Links: