Gang / Inject The Venom
Inject The Venom Spielzeit: 53:38
Medium: CD
Label: Emanes Metal Records, 2014
Stil: Heavy/Thrash Metal

Review vom 04.08.2014


Marius Gindra
Die französischen Heavy-Thrasher von Gang sind mir durch meine Fanzine-Aktivitäten bereits seit dem Vorgängerwerk "V" von 2010 ein Begriff. Mit diesem ziemlich durchwachsenen Scheibchen konnte man bei mir schon damals leider wenig reißen, was nicht nur auf den Einsatz eines Drumcomputers zurückzuführen war. War das aber vielleicht doch nur ein einmaliger Ausrutscher?
Nun sind in der Zwischenzeit vier weitere Jahre ins Land gezogen, das Label (eine sonst eigentlich sehr unterstützenswerte Anlaufstelle für geschmackssichere Ewiggestrige) ist nach wie vor das gleiche, ein Drummer mittlerweile im Line-Up aufgelistet, doch wirkliche Begeisterungsstürme kann bei mir auch das Nachfolgewerk "Inject The Venom" nicht einmal selbst im Ansatz entfachen. Die Vocals, die ich beim Review zum Vorgänger noch als Pluspunkt heraus pickte, tönen auf dem neuen Output viel zu gepresst, gezwungen auf Halford und Konsorten getrimmt, windschief und aufgesetzt. Bei den Riffs kopieren die zwei Axtschwinger frech und unverfroren die großen Namen aus 35 Jahren Heavy- und Thrash Metal-Geschichte und auch der Gesamtmix könnte bei einer Band, die bereits seit den frühen 90ern aktiv ist und nunmehr sechs Studioalben auf der Habenseite verbuchen kann, etwas mehr krachen bzw. differenzierter klingen. Der im Promotext so vollmundig angepriesene »high energy Metal for real Metal fans« bleibt unterm Strich somit leider viel zu oft auf der Strecke. Sehr schade!
Am besten klingen Gang immer noch, wenn sie eher im Midtempo-Bereich verweilen - und dadurch leichte Assoziationen mit Saxon ("All Of The Damned" sowie "Chaos For Glory") wecken. Vielleicht sollte man es dennoch besser bei einer Tätigkeit als Tributeband belassen, denn scheinbar ist ihnen die zwischenzeitlich eingeschobene EP HM-666% ganz gut gelungen und das größte Highlight des aktuellen Silberlings bildet einsam und allein die solide Neuinterpretation des Tokyo Blade-Gassenhauers "If Heaven Is Hell".
Bei aller Liebe und Hingabe zum Metal-Underground: Diese Band wird wohl auf Lebzeiten ein Schattendasein in der musikalischen Regionalliga fristen. 5,5 von 10 RockTimes-Uhren, mehr ist hier auf keinen Fall drin!
Line-up:
Bill (vocals)
Steve (guitars)
Biggy (guitars)
Philty (bass)
Malo (drums)
Tracklist
01:Primal Reign
02:Dying World
03:Chaos For Glory
04:Man Of Sorrows
05:Midnight
06:If Heaven Is Hell
07:The King Became A God
08:State Of Disgrace
09:All Of The Damned
10:Edge Of Time
11:Behind The Gate
12:All The Fool Around
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