Nun sind in der Zwischenzeit vier weitere Jahre ins Land gezogen, das Label (eine sonst eigentlich sehr unterstützenswerte Anlaufstelle für geschmackssichere Ewiggestrige) ist nach wie vor das gleiche, ein Drummer mittlerweile im Line-Up aufgelistet, doch wirkliche Begeisterungsstürme kann bei mir auch das Nachfolgewerk "Inject The Venom" nicht einmal selbst im Ansatz entfachen. Die Vocals, die ich beim Review zum Vorgänger noch als Pluspunkt heraus pickte, tönen auf dem neuen Output viel zu gepresst, gezwungen auf
Halford und Konsorten getrimmt, windschief und aufgesetzt. Bei den Riffs kopieren die zwei Axtschwinger frech und unverfroren die großen Namen aus 35 Jahren Heavy- und Thrash Metal-Geschichte und auch der Gesamtmix könnte bei einer Band, die bereits seit den frühen 90ern aktiv ist und nunmehr sechs Studioalben auf der Habenseite verbuchen kann, etwas mehr krachen bzw. differenzierter klingen. Der im Promotext so vollmundig angepriesene
»high energy Metal for real Metal fans« bleibt unterm Strich somit leider viel zu oft auf der Strecke. Sehr schade!
Am besten klingen
Gang immer noch, wenn sie eher im Midtempo-Bereich verweilen - und dadurch leichte Assoziationen mit
Saxon ("All Of The Damned" sowie "Chaos For Glory") wecken. Vielleicht sollte man es dennoch besser bei einer Tätigkeit als Tributeband belassen, denn scheinbar ist ihnen die zwischenzeitlich eingeschobene EP
HM-666% ganz gut gelungen und das größte Highlight des aktuellen Silberlings bildet einsam und allein die solide Neuinterpretation des
Tokyo Blade-Gassenhauers "If Heaven Is Hell".
Bei aller Liebe und Hingabe zum Metal-Underground: Diese Band wird wohl auf Lebzeiten ein Schattendasein in der musikalischen Regionalliga fristen.
5,5 von 10 RockTimes-Uhren, mehr ist hier auf keinen Fall drin!