Gates Of Dawn / Sepia
Sepia Spielzeit: 59:32
Medium: CD
Label: Echozone, 2012
Stil: Dark Rock

Review vom 19.12.2012


Jürgen B. Volkmar
Dieses Album weiß zu beeindrucken. Gates Of Dawn sind bereits ab dem ersten Ton des "Sepia"-Openers "Serpent" im Mittelpunkt des Geschehens angelangt und halten die Hörer in der Endlosschleife gefangen. Der Track hat alles, um zu überzeugen und ist in Grooves förmlich eingebettet. Hinzu kommen die richtigen Streichereinsätze und die weiblichen Mitstreiter können mit ihren Klangbausteinen im Duett mit der Tieftonstimme eines der Düstermänner voll überzeugen. "Ferocity", das in dichter Folge auf der gleichen Klangschiene heran donnert, ist gleichermaßen intensiv und finster. Die Hanauer haben mit ihrem neuesten Werk "Sepia" das richtige Eingangsportal in die Dunkelheit gefunden. Alle Songs können durchweg überzeugen.
"Naked" mit ausdrucksstarker weiblicher Stimme startet mit bleierner Langsamkeit und entwickelt sich dann zu beeindruckender Größe. "Hypothermia" kann man schlichtweg als eingängig bezeichnen und "The Big City Sleeps" wirkt beinahe hypnotisch, so gewaltig ist die klangliche Wirkung. Gates Of Dawn machen Dark Rock, eine Spezies an Klangwelten, die stark an den 80er-Jahren orientiert ist. Allerdings haben wir es hier nicht mit einer Nostalgietruppe zu tun, sondern Gates Of Dawn haben ein Händchen für die richtige Portion Genre-Offenheit, die ihre Anleihen aus dem Gothic Metal und Dark Wave holt.
Das Septett hat auf seinem Weg über zahlreiche Stilrichtungen - aber das haben Paradise Lost auch - seinen derzeitigen Aufenthalt bei Dark Wave und Dark Rock gefunden. Diese Entwicklung ist wahrscheinlich auch nur eine Momentaufnahme, gemessen an der Geschwindigkeit der Klangmetamorphosen, die sie bisher an den Tag, oder besser die Nacht, gelegt haben. Kontrast ist trotzdem Mittel zum Zweck, denn auch eingängige Pop Rock-Nummern wie "The Silence Makes You Scream" haben ihren Platz im Programm und passen in den hymnenhaften Charakter des Werks.
Von orchestral über keyboardlastig bis hin zur härteren Gangart in "A Mirror Shattered" klingt alles sauber durchkomponiert. Mit "Hypothermia" ist sogar dank des eingängigen Refrains ein potenzieller Hit mit auf dem Album, das weder altbacken noch austauschbar wirkt. Gates Of Dawn haben der Düstergemeinde mit "Sepia" einen großen Gefallen getan und man kann nur hoffen, dass diese das auch in ihrem Sinne goutieren wird. 8 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Matthias Abel (vocals)
Martina Lenz (vocals)
Jan Bairlein (bass)
Sebastian Kraus (guitar)
Christoph Sarrach (keys)
Tina Sarrach ('violent violin')
Niko Sohn (drums)
Tracklist
01:Serpent
02:Ferocity
03:The Silence Makes You Scream
04:Isolated
05:Hypothermia
06:Naked
07:Titan (Lovers Of Saturn)
08:The City Sleeps
09:A Mirror Shattered
10:The City Awakes
11:Treasures Of Satan (Part II - Majesty)
12:...To Whom It May Concern
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