Jetzt hat der Gentlemen's Blues Club, im folgenden kurz GBC genannt, mit "Volume 3: Red White And Blue!" sein drittes Werk vorgelegt. GBC läuft immer noch als Soloprojekt von Mick Stover, der für Bass, Gitarre und das Producen verantwortlich zeichnet. Unterstützt wird er wieder, wie bei den beiden Vorgängeralben, von zahlreichen (diesmal vierzehn!!!) Gastmusikern, die alle ihr Handwerk hervorragend verstehen.
Man fragt sich natürlich, warum keine feste Band mit einigen wenigen special guests die Alben einspielt, aber das Konzept von Stover, viele Köche verderben nicht den Brei, scheint aufzugehen. Die CD ist trotz der vielen Mitstreiter wie aus einem Guss und macht Lust auf mehr. Das Cover lässt schon erahnen, wo die musikalische Reise hingeht. Es zeigt eine Harley Davidson, auf der 'Easy Rider' Peter Fonda 1969 durch die Südstaaten der USA fuhr.
Als Einstieg bekommt man gleich die Los-Geh-Nummer "Harley Davidson® Red White And Blue" auf die Ohren. Ein Boogie, der durch Dave Ostis raues Bluesorgan veredelt wird. Jetzt ist der Appetit auf mehr geweckt. Auch mit "Slippin' Away" wird man gut bedient, hier wird mit drei Gitarren ganz auf Southern Rock-Feeling gesetzt. Mein dritter Favorit auf dem Silberling ist das bluesrockende Instrumental "Hard On You", auf dem Alan Mirikitani, besser bekannt als BB Chung King, Mastermind der Buddaheads, in altbewährter Weise die Leadgitarre bearbeitet.
Erwähnenswert noch die beiden, im Balladenbereich angesiedelten Stücke. Hier hat Stover den Bass an Gerald Johnson abgegeben, der genauso grooven kann wie sein Chef. "Million-Mile Road" ist mit über sechs Minuten der längste Titel der CD. Hier überzeugen Erich Schneider durch seine gefühlvolle Stimme und Teddy ZigZags unterstützende Keyboards. Bei diesem Track bewahrheitet sich auch wieder die Aussage: Weniger ist manchmal mehr. Das erstklassige Gitarrensolo ist notenmäßig eher sparsam gehalten und konzentriert sich mehr auf das 'Stehenlassen' der Töne.
Der zweite ruhigere Vertreter "Never Say Never" garantiert bei Konzerten das Entfachen zahlreicher Feuerzeuge. Stilistisch wird in einige Töpfe gegriffen, sei es der Rocker "You Must Survive" mit viel Drive, das funky gehaltene "Long Gone" oder das leicht jazzig angehauchte "Long Way To Run".
Den Abschluss bildet eine äußerst gelungene Coverversion von Stevie Wonders "Superstition". Auch wenn Mirikitani keine schwarze Soulstimme besitzt, bringt er das Gesangliche in diesem Stück sehr gut rüber. Philip Sayce beweist auf seiner Sologitarre, dass man den Soul auch heavy spielen kann.
Den Löwenanteil der Kompositionen steuert Basser Stover, unterstützt von Dave Osti, bei. Wie ein roter Faden ziehen sich seine groovenden Basslinien durch alle Titel, auch Freunde der Slide- und Wah Wah-Gitarren kommen nicht zu kurz.
Durch die große Stilvielfalt, die hier geboten wird, kommt garantiert keine Langweile auf. Die Scheibe gehört zu der Kategorie, hat sie erstmal den Weg in den CD-Player gefunden, wird sie so schnell nicht wieder entfernt. Je öfter man sie hört, umso mehr Feinheiten findet man noch in Solo, Rhythmus und Gesang. Ich bin mir sicher, dass man noch einiges von GBC hören und hoffentlich bei Konzerten in Deutschland sehen wird.
Line-up:
Mick Stover (bass, guitar)
Special Guests:
'Dirty' Dave Osti (vocals, guitar)
Alan 'BB' Mirikitani (vocals, guitar)
Teddy ZigZag (Hammond B3, keyboards)
Joe Travers (drums, percussion)
David Raven (drums)
Carl 'Jah' Haasis (guitar)
Erich Schneider (vocals, guitar)
Marc Danzeisen (drums)
Philip Sayce (guitar)
David Corrigan (vocals)
Bubba Wadsmore (guitar)
Gratz Arias (guitar)
Gerald Johnson (bass)
Steve Giba (drums)
Tracklist |
01:Harley Davidson® Red White And Blue
02:Slippin' Away
03:Stone Cold Rhythm Shake
04:Million-Mile Road
05:You Must Survive
06:If You Don't Believe Me, Leave Me
07:Never Say Never (Edge Of A Heartbreak)
08:Long Way To Run
09:Long Gone
10:Spanish Fly (Be My Little Lover)
11:Hard On You (Instrumental)
12:Superstition (Throb Mix)
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Externe Links:
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