Gods Will Be Done / Apex Predator
Apex Predator Spielzeit: 43:02
Medium: CD
Label: Sound Guerilla/Deutsche Austrophon, 2013
Stil: Thrash Metal

Review vom 18.08.2013


Andrea Groh
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Das war ein spontaner Gedanke beim Betrachten des CD-Covers von Gods Will Be Done.
'Apex Predator'? Das ist die Bezeichnung für einen Jäger, der an der Spitze der Nahrungskette steht. Was fällt mir hierzu ein? Die Menschheit…
Die meisten davon gehen zwar nicht mehr auf die Jagd mit Pfeil und Bogen oder ähnlichem, dennoch wird die Erde von dieser Art beherrscht. Auch in der 'zivilisierten Gesellschaft' kommen immer noch sehr oft ursprüngliche Verhaltensmuster durch. Oder um es in den Worten von Gods Will Be Done auszudrücken:
»Hunt, Kill, Eat
The apex predator
Natural law
Turned into war
We demand more
Till nothing's left«

Somit dürfte der schwarze Mann auf dem Cover ein menschliches Raubtier (mit gefährlichen Zähnen) im Anzug (der gesellschaftlichen Konvention) sein. Interessant.
Doch wer ist/sind Gods Will Be Done überhaupt? Eine 2005 in Paderborn gegründete Thrash-Band. 2006 gab es das erste Demo, 2009 die CD "The Book Of Blood" und 2013 zieht der "Apex Predator" aus, um die CD-Laufwerke zu erobern.
Seine Waffe: Thrash Metal.
Und zwar eher die amerikanische Variante als die deutsche. Aber nicht nur auf die Bay Area beschränkt, sondern auch mit Ostküsteneinflüssen. So fühlt man sich stellenweise kurz mal an Anthrax erinnert, dann an Slayer, dann an Testament usw.
Gods Will Be Done legen sich nicht fest, sind auch nicht nur auf die USA beschränkt und schon gar nicht die Kopie irgendeiner anderen Band. Die ganze Welt ist ihr Jagdrevier, in dem sie nach Beute (Ideen) suchen.
Auch zeitliche Beschränkungen wurden "Apex Predator" nicht auferlegt, sprich: Weder ein Wir-wollen-mit-aller-Gewalt-wie-die-80er-klingen-Sound noch zu moderne Stilmittel sind hier vorhanden. Daran gibt es nix zu meckern, zumal die Mucke anständig fett und aggressiv ist, ordentlich ballert und keine Gefangenen macht bzw. keine Beutetiere schont.
Dies gilt auch für die Stimme von Gulle. Er brüllt genretypisch mit leichten Ansätzen zum Growlen, somit schlägt das Pendel (innerhalb des Thrash-Bereichs) bei Gods Will Be Done eher Richtung Death Metal statt Speed/Power Metal. Teilweise sind sogar Tendenzen zum Hardcore auszumachen, was hier ganz gut passt. Wenn der Frontmann schweigt, darf sich die Solo-Gitarre austoben. Manche werden vielleicht eine zweite Axt vermissen, die das Ganze dichter machen würde, aber das ist sicher Geschmackssache.
Was ich eher kritisiere: Trotz einiger Momente, bei denen ich denke 'das hat was' (z. B. beim teilweise Geschwindigkeitsgedrosselten "Atheist = Heretic") poltert vieles auf "Apex Predator" vor sich hin, ohne hängen zu bleiben. Okay, wir haben es hier mit einem Debüt zu tun und wirklich schlecht ist es ja nicht. Doch für den Nachfolger sollte noch etwas am Songwriting gearbeitet werden, um nicht in der Masse unterzugehen.
Oder anders gesagt: Für einen Spitzenjäger reicht es noch nicht, Gods Will Be Done präsentieren sich eher als Teil der Meute denn als Alphatier (der Thrash-Szene), für diese Position muss noch gekämpft werden.
Line-up:
Gulle (vocals)
Adam (guitar)
Holger (bass)
Marc (drums)
Tracklist
01:Apex Predator
02:Democracy Is Dead
03:In Nomine Dei
04:Heartbreak Ridge
05:Atheist = Heretic
06:High On Hate
07:Witness To A Lie
08:Drawn To The Fires...
09:...Lord Of The Flies
10:Black Agenda
11:I Came To Die
12:The Price Of Loyalty
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