Nachdem die recht neue, englische Prog-Band aus Wales bereits 2008 ihren Einstand in Form einer 5-Track EP vorlegte, kommt mit "Spiral Vendetta" nun ihr erstes, vollwertiges Album auf den Markt. Die Band hat allerdings bereits schon seit 2006 Erfahrungen als Cover-Band progressiver Musik gesammelt und das hört man auch.
Sie beherrschen die Kunst, vertrackte Rhythmen mit elegischen Melodien zu vermischen. Fette, treibende Bassgrooves treffen auf poppig angehauchte Klavierballaden und rockige, angejazzte Gitarrenparts. Alles ist clever arrangiert, der Sound ist druckvoll und lässt sich nicht so ohne weiteres in eine Schublade stecken. Eine Prise Funk, ein wenig
Zappa, alles mit ein bisschen Jazz verrührt und fertig ist ein wohlschmeckendes Prog-Gebräu. Und kaum zu glauben: Es sind hier tatsächlich nur drei Musiker am Werk.
Dennoch spielt die Gruppe ihre wahrhaftige Größe hauptsächlich in den Instrumentalparts aus. Zum Beispiel Track 9: "The Continuation Of Livid" ist ein verschwurbelter, angejazzter Instrumentalbrocken und ein Highlight der Scheibe. Richtig große Momente entstehen zum Ende von Song 6 "Withdrawn Was The Giveaway", wenn ein Klavier dezente Klangtupfer einstreut. Auch im nächsten Song "Traverse" sorgt das Piano für ein vielversprechendes Intro. Nur wenn
Darran Charles anfängt zu singen, geht mir die Stimme, gelinde gesagt, auf die Nüsse. In den besten Momenten erinnert diese noch an den Gesang von
Gentle Giant, ohne allerdings je deren musikalische Finesse zu erreichen. Ein anderes Mal wiederum denkt man an
Peal Jam's Eddie Vedder, was ja im Prinzip auch nichts Schlechtes ist. Allerdings hat man das Gefühl, dass, nachdem die Instrumentalpassagen aufgenommen waren, der ausdruckslose und nölige Gesang später lustlos mitgeschnitten wurde.