Gonoreas / The Mask Of Shame
The Mask Of Shame Spielzeit: 43:21
Medium: CD
Label: Sonic Revolution, 2013
Stil: Power/Heavy/Thrash Metal

Review vom 02.12.2013


Marius Gindra
Die liberale Alpenrepublik Schweiz ist in den letzten 30 bis 35 Jahren als ertragreicher Exporteur für arschtretende Hard Rock-Bands oder eigenwilligen Thrash- und Black Metal bekannt geworden. Interessant zu sehen, dass mit Gonoreas auch eine solide Power Metal-Band in der Heimat von Krokus, Celtic Frost und Coroner ihr Unwesen treibt. Bereits vor knapp 20 Jahren gegründet, kann man mittlerweile jedoch gerade mal vier Alben in der Bandhistorie verbuchen.
Nach dem soliden Vorgänger "Apocalypse" wechselte das Quintett den Posten am Mikrofon. Doch auch der Schritt, den Originalsänger Gilberto Meléndez durch den Brasilianer Leandro Pacheco zu ersetzen, scheint der Karriere keinen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben: Mit "The Mask Of Shame" bieten Gonoreas nämlich wieder einmal amtliche Hausmannskost, die besonders durch die kraftvollen, melodischen Vocals des talentierten Neuzugangs zu begeistern weiß.
Es drängen sich an manchen Stellen gar Vergleiche mit einem gewissen Herrn Dickinson auf. Druckvoll produziert von Poltergeist/Carrion-Frontmann sowie Pro Pain/Destruction-Knöpfchendreher V.O. Pulver, stechen besonders die wummernden, drückenden Doublebass-Parts positiv heraus.
Doch auch die Gitarren braten jederzeit fett und dominant, ohne übermäßig aufgeblasen - und damit einfach seelenlos - zu tönen. Beim Songwriting wird sich facettenreich gezeigt: Einerseits demonstrieren einige filigrane Gitarrensoli oder eingängige Nummern wie "Soulstealer" und der geradezu leicht epische Schlusstrack "The Red Horizon", dass man es auch im traditionellen Fahrwasser drauf hat, andererseits packt man in Songs wie dem etwas moderner arrangierten "Devil At The Crossroads", dem Midtempo-Stampfer "Serpents" oder dem Titeltrack (mit Destruction-Goldkehlchen Schmier an den Gastvocals) auch gerne mal die Thrash-Keule aus. Das völlige Gegenteil bildet die rein akustische, zugegebenermaßen etwas schmalzige Ballade "Still In My Heart". So bleibt festzuhalten, dass wir es bei diesem Album mit einem abwechslungsreichen Longplayer zu tun haben, dem Power Metal-Hörer gerne mal ein Ohr leihen dürfen. Andererseits gab es auch ein paar stärkere Geschichten in den letzten 12 Monaten zu hören.
Ich verteile dieses Mal 7 von 10 RockTimes-Uhren. Vielleicht sind beim nächsten Mal ja sogar 8 drin; das Potential ist durchaus vorhanden!
Line-up:
Leandro Pacheco (vocals)
Damir Eskic (guitar)
Larissa Ernst (guitar)
Pat Rafaniello (bass)
Stefan Hösli (drums)
Tracklist
01:The Depths Of The Barents Sea
02:Kursk
03:Veins
04:The Mask Of Shame
05:Breathe Again
06:Devil At The Crossroads
07:Still In My Heart
08:Serpents
09:Soulstealer
10:The Red Horizon
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