Gorilla Monsoon / Extermination Hammer
Extermination Hammer Spielzeit: 60:04
Medium: CD
Label: Wacken Records, 2008
Stil: Rotz Rock Doom


Review vom 26.10.2008


Jens Groh
Gorilla Monsoon wurden im Mai 2001 gegründet und hatten schon im Herbst ihr erstes Demo fertig. Das Zweite wurde 2003 veröffentlicht und zeigte die Band schon um einiges härter. 2005 erschien die erste Split-Single mit Weed In The Head.
Im Juni 2005 gingen Gorilla Monsoon als Gewinner des Metal Battle hervor, was ihnen einen Plattenvertrag mit Armageddon Music einbrachte.
Nach über 120 Gigs mit so namhaften Bands wie Candlemass, Entombed Electric Wizard und auf dem Doom Shall Rise Festival (da habe ich sie übrigens gesehen und sie haben die Church gerockt) ging man im Frühjahr 2008 daran, das zweite Album aufzunehmen.
Mit einem kräftigen »Huargh« beginnt eine einstündige Achterbahnfahrt durch die Rotz Rock-doomige Welt von Gorilla Monsoon. Und wen wundert es, dass die Musik doch so sehr von den übermächtigen Black Sabbath beeinflusst klingt, wenn der Sänger sich schon Jack Sabbath nennt. Aber nicht nur Sabbath lassen grüßen, sondern stellenweise wird auch dem Old School Death Metal wie auch dem Southern Rock gehuldigt.
Besonders die tief gestimmten Klampfen stammen aus dem Todesblei und erinnern doch sehr an Death Metal bzw. Death'n'Roll wie ihn Entombed zocken. Generell klingen die Gorillas wie der wütende Bruder der Schweden.
Hatte man noch auf der ersten CD, "Damage King", das Gefühl, dass die Jungs sich noch nicht so sicher waren, was sie können, indem man z.B. die Vocals gnadenlos verfremdete, hat man das 2008 nicht mehr nötig, abgesehen vom ersten Song, "Rock Me Over". Denn Sänger Jack braucht seine Stimme nicht hinter irgendwelchen Effekten zu verstecken, erinnert er doch ein ums andere Mal an einen gewissen James Hetfield, und das sehr gut!!! Manchmal auch ein wenig an Phil Anselmo und seine Band Down.
Insgesamt merkt man der ganzen CD an, dass zwischen der ersten und der zweiten Scheibe viel Erfahrung 'on the road' gesammelt wurde, will heißen, dass das Ganze wie aus einem Guss klingt.
Dennoch hört sich "Extermination Hammer" nicht irgendwie glattgebügelt an, es herrscht zu jeder Sekunde der Eindruck, dass hier richtig gerockt wird.
Es riecht nicht nur nach Typen, die verschwitzt im Proberaum echten Rock'n'Roll zocken, hier stinkt's wie im sprichwörtlichen Affenstall!!!!
Jeder Song bietet, trotz gebotener Härte doch Melodie, Soli und sehr viel Atmosphäre. Oft bewegen sich die Gorillas im Midtempo, aber ab und zu wird die Bremse gezogen ("Hatebreed") und gerade dann, wenn in richtig doomige Gefilde vorgestoßen wird kommt Herrn Sabbaths tiefe Stimme vollends zur Entfaltung, wie beim Titellied, Gänsehaut pur!
Es gibt aber auch ein paar schnelle Songs, z.B."50$ Whore". Eben jene lockern das Ganze auf und halten die ganze Sache spannend.
Textlich geht's bei den 'Affen' oft um die typischen Sex, Drugs and Rock'n'Roll-Themen. Aber es sind auch ein paar Lieder mit Augenzwinkern zu betrachten wie "Extermination's Hammer", das man so interpretieren könnte: Leg dich mit mir an und dann gibt's aufs Maul.
Oder "50$ Whore" - hier wird von einer gewissen Jennifer und deren Begabungen erzählt. Tja, und ein Titel wie "Born To Lose" sagt eigentlich alles.
Aber es gibt auch Sozialkritisches wie in "Serving Democracy", wo man sich dem Schwachsinn des Krieges widmet: »Soldierboy will you die it's just another cross under the sky, soldierboy wonder why you just throw away a young mans life«.
Alles in allem ist "Extermination Hammer" eine monströse Platte, die sich herrlich dazu eignet mit seiner Corvette über die Autobahn zu brettern (oder davon zu träumen, wie ich) und die sich in der Schnittmenge zwischen Entombed, Black Label Society, Motörhead und Old School Doom à la Saint Vitus bewegt.
Welcome to the jungle!
Line-up:
Jack Sabbath (guitar, vocals)
Chris (bass)
Drumster Sandrokhan (drums)
Phil (guitars)
Tracklist
01:Rock Me Over (3:02)
02:High On Insanity (6:26)
03:My Way (4:45)
04:Black Angel Prophecy (7:53)
05:Extermination's Hammer (5:10)
06:Hatebreed (4:07)
07:Serving Democracy (5:20)
08:50$ Whore (6:09)
09:Codeine Commander (3:47)
10:Born To Loose (3.31)
11:No Mercy For The Monsters (9:51)
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