Grand Magus / Iron Will
Iron Will Spielzeit: 41:25
Medium: CD
Label: Rise Above Records, 2008
Stil: Heavy Metal

Review vom 16.06.2008


Dion Kass
Fett ist sie geworden, die neue Grand Magus, verdammt fett. Mit "Iron Will" gehen sie konsequent den Weg weiter, den sie schon mit dem Vorgänger "Wolf's Return" eingeschlagen haben. Das heißt, es gibt keinen Doom Metal mehr im Hause Grand Magus, sondern eher klassische Heavy Metal-Kost. Doch reicht "Iron Will" an den spitzen Vorgänger ran? Und schafft es das Trio, nicht so etwas wie Abnutzungserscheinungen erkennen zu lassen? Zünden die Songs? Fragen über Fragen.
Der erste Track, "Like The Oar Strikes The Water", beweist gleich mal die Qualitäten der Band. Ein sehr prägnantes Riff eröffnet die Nummer und ebnet den Weg für feine Gitarrensoli und einen spitzenmäßigen Refrain. Positiv fällt sofort der vermehrte Einsatz des Double Bass-Fuß-Pedals auf, dank neuem Drummer Seb. Eher gewöhnungsbedürftig ist hingegen das nun sehr häufig eingesetzte Vibrato von Sänger JB, der es eigentlich nicht nötig hätte so herum zu eiern, da er eine fantastische Stimme hat.
"Fear Is The Key" ist dann ein weiterer mächtiger Song, der ähnlich wie der Eröffnungstrack funktioniert, munter seinen Weg vorantreibt und mit einigen prägnanten Melodien aufwartet. Das nun folgende "Hövding" hätte man sich allerdings sparen können. Der Track besteht nur aus ein wenig uninspiriertem Bassgezupfe und endet seltsam abgehackt. Es könnte sein, dass auf der Verkaufversion noch mehr kommt, mit der Promo ist das jetzt aber selbstverständlich schwer zu bewerten.
Der Titeltrack führt wieder ein wenig in die Doom-Vergangenheit zurück und agiert eher langsamer. Der eingesetzte Hintergrundchor der Band verleiht dem Lied leichten Hymnen-Charakter und lässt sich bestimmt live prima vortragen, um Stimmung zu ernten.
Ein kurzes Akustik-Intro leitet nun "Silver Into Steel" ein, welcher sich auch eher in gemäßigten Tempo-Regionen aufhält. Der Gesang, ausnahmsweise mal ohne nerviges Vibrato, steht im Vordergrund und kommt daher sehr mächtig rüber. Das obligatorische Gitarrensolo noch drauf geklatscht und ein episch klingendes fade-out beendet den Track.
"The Shadow Knows" ist wieder ein etwas rasanterer Song, der vor allem dank seiner tollen Rhythmus-Arbeit auffällt und irgendwie seltsam zugänglich, fast (aber auch nur fast) schon poppig klingt (mag vielleicht an dem sehr bekannt klingendem Refrain liegen). Auch wieder eine typische Nummer für das Album.
"Self Deceiver" bremst dann auch noch mal aus und ist mit Abstand das langsamste Stück auf der Platte. Ein gewisser Grad an Minimalismus macht sich breit, wenn nur Schlagzeug und Bass spielen und so der Stimme erneut sehr viel Raum lassen, bis die Gitarren wieder einsetzen. Erste Zeichen von Ermüdung sind langsam aber sicher erkennbar, da auch dieses Lied nach ähnlichem Schema, wie die vorangegangenen, funktioniert.
Bei dem darauf folgenden Track, "Beyond Good And Evil", ist nicht nur der Titel ausgelutscht, sondern auch der Song an sich ein etwas deplatzierter Filler, den man sich hätte sparen können.
Kommen wir nun zum finalen "I Am The North". Hier wird noch mal alles mobilisiert was geht. Es funktioniert alles wieder perfekt, die Riffs passen, schöne Bass-Parts erleichtern den Song und auch der Gesang ist in Ordnung. Schade ist wieder, das auf meiner Version knapp 3-4 Minuten des Neunminüters fehlen. So kann ich nicht wirklich bewerten, wie toll die gegen Schluss noch geworden wäre.
Halten wir fest: Die neue Platte ist leider nicht ganz so toll wie der Vorgänger, trotzdem sind alle Songs sehr fett geworden, abgesehen von dem kleinen Durchhänger kurz vor dem Ende. Leider gibt es keinen wirklichen Überhit. Das hätte das ganze Unternehmen definitiv noch einmal aufgewertet. Trotz allem kann man immer noch eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
JB (vocals, guitars)
Fox (bass, vocals)
Seb (drums)
Tracklist
01:Like The Oar Strikes The Water
02:Fear Is The Key
03:Hövding
04:Iron Will
05:Silver Into Steel
06:The Shadow Knows
07:Self Deceiver
08:Beyong Good And Evil
09:I Am The North
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