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Green Like July / Four Legged Fortune
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Wir haben es hier mit einer italienischen Band zu tun. Green Like July wurde im Jahre 2003 gegründet. Nach zwei selbst produzierten EPs veröffentlichte man 2005 ein erstes Album, "May This Winter Freeze My Heart". Zwei der Musiker zogen nach Glasgow und tourten umher, bis sie sich - wieder zu Hause in Italien - mit einem weiteren zusammenschlossen. Nun haben die Drei das neue Album vorgelegt. Die Aufnahmen dazu entstanden jedoch bereits im Mai 2009, in den ARC Studios in Omaha/Nebraska.
Ehrlich gesagt ist die Musik ein Erlebnis 'der anderen Art'. Da ist eigentlich nicht viel von jenem, das man in der Regel als 'typisch' bezeichnen kann. Na, bis auf einige Dinge, die einzeln für sich betrachtet vielleicht typisch wären, weil sie in die eine oder andere Richtung gehen. Kurzes Brainstorming, dazu, welche Einflüsse mir in einzelnen Stücken auffallen: Anklänge an den
Bob Dylan der Mittsechziger, als er seine elektrische Phase eingeläutet hatte. Von der Stimmung her kommt mir an einzelnen Stellen, bspw. wenn "Flying Scud" läuft, dessen "Like A Rolling Stone" in den Sinn, obwohl das Gitarrensolo in diesem Song nach Neil Young klingt. Weiter im Text: Country Rock der frühen Siebziger ist zu hören, als einige Bands versuchten, sich etwas von der Urform dieser Musik zu lösen, und neben den bekannten Instrumenten des Genres auch mal eine Orgel tönen durfte. Bei "No Light Will Shine On" fällt mir zwischendurch der Sound von Creedence Clearwater Revival ein - die Rhythmusgitarre mit ihrem Drive ist es wohl. "Jackson", das ist The Band pur, das klingt ja schon fast wie "The Weight"! Beim vierten Track habe ich den Eindruck, dass die Band nun das gefunden hat, was sie möglicherweise sucht.
Auf der Grundlage von Rock mischt man verschiedener Einflüsse hinzu. Vor allem ist es die Stimme, die schon jetzt als Aushängeschild für Green Like July gelten kann - so geht es weiter, man scheint sich 'formiert' zu haben. Denn spätestens bei "A Better Man" habe ich das Gefühl, dass sich die Band so ausdrückt, wie sie es vielleicht möchte. Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, es ist nur so ein Gefühl. Die oben genannten Einflüsse scheinen sich langsam in den Hintergrund zu drängen, und einer gewissen Eigenständigkeit Platz zu machen und das ist auch gut so. Ich kann nun Musik hören, die sich vielleicht in etwa jene Richtung orientiert, wie sie seinerzeit die Rolling Stones mit ihrer Hinwendung zum Country einschlugen und dabei einige locker-flockige Stücke entstehen ließen, die ganz einfach eine entspannte Stimmung ausdrückten.
Als Fazit bleibt mir festzustellen, dass sich auf "Four Legged Fortune" der Country Rock der Siebziger, mit einem gewissen Charme des Unfertigen, ein Stelldichein gibt. Auch die klagenden Weisen eines Lloyd Cole sind vernehmbar und mit leicht trällernden Lead Vocals hat sich Green Like July einen Sound erschaffen, der das Zeug hat, irgendwann einmal 'typisch' zu werden. Ich denke, das Potenzial dazu ist vorhanden...
Zwar ist der Gesang gewöhnungsbedürftig, stellt jedoch eine gewisse Einzigartigkeit dar und könnte ein Markenzeichen der Band werden. Sind es vielleicht noch Reste der italienischen Sprachmelodie oder des Akzents, die dieses bedingen? Egal, es passt schließlich...
Line-up:
Matthew Amandus (Hammond - #1, 9, electric piano - #5, piano - #6, 9) Jake Bellows (electric guitar - #2, 7, vocals - #2, backing vocals - #3, 4, 8) Nicola Crivelli (bass, electric guitar - #1, 2, backing vocals #2, 5, 6, acoustic guitar - #5, 7) Paolo Merlini (drums, percussions - #2) Andrea P.Poggio (vocals, acoustic guitar, mandolin - #2, 12 string guitar - #2) Kacynna Tompsett (backing vocals - #1, 7) A.J. Mogis (Hammond - #2, 7, backing vocals - #2, 6, electric piano - #3, 8, piano - #4, lap steel - #6) Mike Mogis (pedal steel - #3) Philip Schaffart (acoustic guitar - #5)
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