Grimmstine / Same
Grimmstine Spielzeit: 72:47
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2009
Stil: Heavy Metal

Review vom 19.10.2009


Daniel Kurfess
Ein wahres Wonnejahr für Metal-Traditionalisten: Nach U.D.O., Megadeth und Impellitteri schickt nun auch Steve Grimmett (Grim Reaper, Lionheart) seinen Beitrag zur momentanen Oldschool-Bewegung ins Rennen. Der entstand gemeinsam mit Steve Stine und hört folgerichtig auf den Namen Grimmstine. Geboten werden auf dem gleichnamigen Rundling 16 Tracks, vorwiegend im Midtempo-Bereich und irgendwo zwischen straightem US-Metal und melodischer NWoBHM angesiedelt.
Steve Grimmett überzeugt dabei mit seinem kräftigen Organ genauso wie Steve Stine an der Gitarre, der einige saustarke Riffs beisteuert. Besonders hervorzuheben sind da der Opener "911" und das temporeiche "It's Over". Die Rhythmusabteilung entleiht man sich komplett von den US-Metallern Sons Of Poseidon. Trommeln darf Dave Johnson, am Tieftöner ist Hat. Die Produktion ist kraftvoll und natürlich ausgefallen, Steve Grimmetts Stimme wird eindrucksvoll inszeniert.
Doch so richtig zünden will das Projekt-Debüt trotzdem nicht. Die Zutaten mögen stimmen, dem Rezept aber fehlt der nötige Charakter, der letzte Pfiff. Gerade bei so vielen hochkarätigen Alternativen (vergessen wir auch Heaven And Hell, Primal Fear und Herman Frank nicht) schmilzt die potentielle Hörerschaft von Grimmstine auf ein Niveau, das weit unter den technischen Fähigkeiten der Beteiligten liegt.
Vereinzelte Passagen funktionieren großartig, Steve Stines Soli machen viel Freude - doch nach einigen Nummern langweilt das Gehörte. Das Songwriting ist weder besonders eingängig oder zwingend, noch sehr komplex. Gegen Schluss scheinen sich die Kompositionen zu wiederholen, die Ballade "This Don't Look Like Love To Me" verebbt in Belanglosigkeit.
In erster Linie sollte dem Debüt ein Ohr schenken, wer sich schon durch die versammelte Konkurrenz gehört hat und von ordentlich gemachtem 80er-Jahre-Heavy-Metal nicht genug bekommt. Wäre das nicht so ein verflucht starkes Jahr, hätten Grimmett und Sine einen weitaus leichteren Stand gehabt. So wird Grimmstine 2009 nur eine Randnotiz bleiben - und etwas Hoffnung machen auf einen zweiten Anlauf mit stärkerem Songmaterial.
6 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Steve Grimmett (vocals)
Steve Stine (guitar)
Hat (bass)
Dave Johnson (drums)
Tracklist
01:Memory
02:911
03:Supernatural
04:Got Nothing But Me
05:To Catch A Killer
06:You'll Never Know
07:It's Over
08:Prisoner
09:You Give Me Love
10:Straight As An Arrow
11:Til' They Take My Wings
12:Take This Air
13:Afraid Of The Dark
14:This Don't Look Like Love To Me
15:To Sing A Lullaby (Immy's Song)
16:2 Steps Behind (Bonus)
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