»Highly recommended to fans of Jimi Hendrix, SRV, Indigeneous, Robin Trower & Tommy Bolin« , so im kurzen Pressetext.
Ungewöhnlich an dieser Band ist zunächst, dass es sich um eine indonesische handelt. Ja, auch dort hat man den Blues. Oder - eher gesagt - den Blues Rock. Denn das ist schon die 'volle Dröhnung', die gleich mit dem eröffnenden "Woman" auf die Ohren prallt. Wuchtige Drums und satter Bass unterstützen die druckvolle, an Jimi Hendrix
erinnernde Gitarre. Und dabei bleibt es nicht, denn dessen Geist scheint allgegenwärtig zu sein.
Nun denn, ein reiner Hendrix-Epigone scheint Gugun nicht zu sein, aber er huldigt dem Meister doch recht oft. An einen anderen großen Gitarristen denkt man unweigerlich bei "Who's To Blame"! Genau - Stevie Ray Vaughan lässt hier grüßen, ganz offensichtlich, vom Spiel bis hin zum typisch shuffelnden Rhythmus; später taucht das noch einmal auf.
Der Gesang von Gugun ist druckvoll, dabei gefühlvoll und harmonisch, sicher keine Stimme die außergewöhnlich ist und die einen hohen speziellen Wiedererkennungswert hat. Am ehesten fiele mir, nur vom Ausdruck her, Jeff Healey ein. Das träfe die Stimmung ähnlich, aber auch nicht immer. Gitarristisch erkennt man Professionalität, Emotion und Leidenschaft. Da spüre ich nicht nur kühle Technik, dazu kommen die Läufe ganz locker und geschmeidig. Als nicht immer überzeugter Freund vieler Bluesrocker komme ich nicht umhin, dem indonesischen Herrn meine Achtung auszusprechen, auch die Band agiert nicht, wie so oft, steif, sondern gestaltet mit, und das kommt der Gesamtatmosphäre natürlich zugute.
"Holding On" - sollte das "Little Wing" werden? Verblüffend, zu Beginn diese Ähnlichkeit, hier ein klarer Verweis auf Jimi.
Aufgenommen wurden die 14 Titel zwischen 2004 und 2009, was auch das unterschiedliche Line-up erklären dürfte. Musikalisch ergeben sich jedoch mit den verschiedenen rhythm sections keine wesentlichen Qualitätsunterschiede, am stimmigsten scheint mir persönlich allerdings jene Formation der Stücke 1 - 6 zu sein.
Ab "Night Flying", oder soll ich lieber schreiben, "Night Bird Flying"(?) wird eine weitere Formation vorgestellt, und die Musik wird dann doch etwas anders. Eine Spur Funk kommt nämlich hinzu, und die straffen Arrangements werden etwas aufgebrochen, einerseits vielleicht interessanter und fortschrittlicher, jedoch andererseits auch weniger 'tough', weniger auf den Punkt gespielt, und ich vernehme hier die stärkste Hinwendung zu Hendrix. Ab diesem Song flacht die Musik leider ab, weil der Bluesgedanke hier aufgebrochen wird und eine Hinwendung zum reinen Rock erfolgt ist. Das klingt dann doch weniger gefühlvoll, und ist leider auch nicht dermaßen virtuos und ideenreich, als dass hier wesentliche Impulse entstehen. Der "White Dog Jam" ist für mich gar der Schwachpunkt der Scheibe. Zum Abschluss dann der Griff zur akustischen Gitarre, mit Slide gespielt, dazu Tamburinbegleitung.
Line-up:
Gugun (guitar, vocals)
Jono (bass)
Bowie (drums)
Ardi (bass - #1-6)
Aguung (drums - #1-6)
Iskandar (drums - #7-9)
Tracklist |
01:Woman
02:Turn It On
03:Fallin' Down
04:Who Is To Blame
05:Spinnin' Around Me
06:Holding On
07:Move On
08:Talk Too Much
09:Plastic People
10:Night Flying
11:Emptiness
12:Good Things, Bad Things
13:White Dog Jam
14:Whiskey Women (acoustic)
(all songs written by Gugun Power Trio)
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