Die CD kommt im schnieken Digipak daher und ist professionell aufgemacht. Für das Coverartwork ist
Karsten Schreurs verantwortlich, der auch für verschiedene Rollenspielsysteme zeichnet. Der geflügelte Dämon auf dem Cover soll wohl gesellschaftliche Missstände wie Machtgier, kapitalistische Ausbeutung oder Geldsucht symbolisieren - Themen, die sich auch in den Songtexten widerspiegeln. Nur schade, dass es anscheinend budgetmäßig nicht für einen Hintergrund gereicht hat, denn die Coverfigur steht ziemlich allein auf weiter Flur. Und Jungs, was habt Ihr Euch denn eigentlich bei dem Bandfoto gedacht? Vielleicht zu viel
J.B.O. konsumiert oder war gerade Karneval? Wenn sich eine Thrashband unbedingt wie Vollidioten im Anzug ablichten möchte, dann sollten zumindest mal die Hemden gebügelt sein, damit der Effekt auch wirkt. Es hat wohl auch seine Gründe, warum dieses dämliche Promobild weder auf deren Facebookseite noch auf der eigenen Bandseite zu finden ist.
Aber kommen wir nun zum Wesentlichen - der Musik. Das Album wurde im Studio Dreamsound in München aufgenommen und
Mario Lochert hat den Jungs einen druckvollen und erdigen Sound verpasst. Die zehn Songs gehen gut nach vorne, Bass und Schlagzeug grooven ordentlich. Das Album lebt von Thrashriffing und den orientalisch anmutenden Gitarrenmelodien, die auch in guter alter Doppelgitarren-Harmonie eingespielt wurden. Mich erinnern die
Gumo Manics an Bands wie
Guillotine (SWE),
Hyades oder eben
Tankard. Der räudige Gesang von
'Gumo' passt auch ganz gut zum musikalischen Konzept, ist aber trotz vereinzelter
Slayer-Schreie und Sprechgesang auf Dauer zu eindimensional, zumal auch keine Refrains im Hirn hängen bleiben. Nach Ohrwürmern sucht man bei "Out Of Disorder" vergebens und das ist einer der großen Schwachpunkte des Albums. Es fehlt mir auch etwas das Chaos, die nötige Aggression, die beim Thrash so wichtig ist. Mir kommt es so vor, als ob die Jungs ein bisschen zu sehr auf Nummer sicher gegangen sind. Etwas mehr Stakkato-Riffing, Gangshouts und Mitgrölrefrains hätten hier noch einiges rausholen können.
Thrashfans sollten aber unbedingt ein Ohr riskieren, denn das Album ist solider Thrash Metal und wenn die Jungs beim nächsten Album etwas mehr Mut und ein bisschen Live-Feeling in die Aufnahmen reinpacken, wird das vierte Album wohl eine richtige Granate. Weiter so!