Gun Barrel aus dem Köln/Bonner Raum sind ein sehr gutes Beispiel dafür, dass das Musikgeschäft oft sehr ungerecht sein kann. Die Band besteht bereits seit 1998, hat eine Reihe erstklassiger Alben herausgebracht und ist zudem einer der heißesten Live-Acts (wenn nicht sogar DER heißeste) Deutschlands. Leider hat sich trotz ausnahmslos guter Kritiken immer noch nicht der lang verdiente große Erfolg eingestellt. Da zeigt sich mal wieder, wie engstirnig und ignorant viele Metaller sind. Bloß keiner Band eine Chance geben, die nicht bei einem großen Label unter Vertrag steht.
Dabei gehört der Sound von Gun Barrel einfach auf große Bühnen. Ihr mittlerweile vierter Longplayer "Outlaw Invasion" bietet einmal mehr Heavy Metal der ehrlichsten und bodenständigsten Sorte, der besonders Fans von Motörhead und Saxon sofort ansprechen muss.
Im Geiste dieser beiden Legenden rocken die vier Rheinländer drauflos, das die Schwarte kracht. Genau wie ihre großen Vorbilder verbinden sie traditionellen Metal mit einer gehörigen Portion Rock'n'Roll, mächtigen Grooves und zielsicheren Gesangsmelodien, was tierisch nach vorne losgeht. Wer bei super eingängigen Rockern wie "Front Killers", "Wanted Man" "Keep On Movin", "Cheap, Wild & Nasty" oder der hammergeilen Hymne "Brother To Brother" (Gänsehaut pur) noch ruhig stehen bleiben kann, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen, denn der hat einfach nicht verstanden worum es bei dieser Musik geht. Nämlich um Spaß.
Und davon gibt es auf "Outlaw Invasion" eine ganze Menge. Die Songs laden einfach zum Headbangen und Mitsingen ein und werden mit Sicherheit auch live prächtig funktionieren. Eine Sache gibt es an der ansonsten hervorragenden Scheibe doch noch zu bemängeln, wo wir gerade beim Thema 'live' waren: Leider ist es Gun Barrel erneut nicht ganz gelungen, die gewaltige Power ihrer phantastischen, schweißtreibenden Live-Shows auf CD zu bannen. Für meinen Geschmack ist die Produktion zwar sehr druckvoll aber auch sehr glatt poliert ausgefallen, was den Stücken doch etwas die Dynamik nimmt. Etwas mehr Rotz, besonders im Gitarrenbereich, hätte sicher nicht geschadet und auch besser zur Musik gepasst. Also Jungs, vielleicht nächstes Mal nicht mehr in Hamburg aufnehmen!
Trotzdem ist "Outlaw Invasion" ein durch und durch begeisterndes Album geworden, welches ich jedem traditionsbewussten Metaller nur wärmstens empfehlen möchte. Mit Gun Barrel haben wir endlich wieder eine Formation, die die große Lücke, die die Hannoveraner Thunderhead hinterlassen haben, ausfüllt. Bands wie diese gibt es viel zu selten.
Line-up:
Xaver Drexler (vocals)
Rolf Tanzius (guitars)
Tom Kintgen (bass)
Toni Pinciroli (drums)
Tracklist |
01:Invasion Warning
02:Front Killers
03:Turn To Black
04:Wanted Man
05:The Redeemer
06:Keep On Movin'
07:Cheap, Wild & Nasty
08:Brother To Brother
09:Ghost Inside
10:M.I.L.F.
11:Tomorrow Never Comes
12:Outlaw Invasion
13:Parting Kiss
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