Jon Dee gehört seit vielen Jahren in den Kennerkreisen zu den 'Zungenschnalzer'-Interpreten, die hier im Dunstkreis der Rootsrocker hervorragende Arbeit leisten. Nur die Insider kennen seine ehemalige Band, mit der er bis in die späten Neunziger rockte und bei der der leider vor einiger Zeit verstorbene Stephen Bruton Mitglied war.
Abgesehen davon, legte er im Studio bei Reckless Kelly (demnächst mit neuem Album!) Ray Wylie Hubbard oder auch Calvin Russel erfolgreich und hilfreich Hand an.
Privat wurde er durch verschiedene Unfälle gebeutelt (2008 erlitt er einen Autounfall, erholte sich davon und fiel bald darauf von der Leiter und brach sich mehrere Rippen) und was liegt da näher, als ein neues (sechstes) Album mit dem ironischen 'Es ist alles nicht so schlimm, wie es aussieht'-Titel aufzulegen?
JD und seine Band nahmen das Album im Juni 2009 in kurzer Zeit auf und ließen dazu den James McMurtry- und Calvin Russel-Produzenten Stuart Sullivan an die Regler, der ihnen einen knackigen, rootsigen Sound verpasste. Kerle wie er kommen vom Krankenbett direkt wieder auf die Bühne und rocken was das Zeug hält, und das ist gut so. Gleich der Opener "Beautifully Broken" fegt jeglichen Zweifel kraftvoll zur Seite und 'smells like a "Born to Run"-Spirit'.
Mit kraftvoller Stimme kleidet er auch die Rockballaden "I Said" oder "Burning Off The Cane" aus und 'quetscht' etwas Bruce -like seine Worte mit Leidenschaft und Gefühl durch die Zähne. Dazu veredeln Lapsteel und Schlagzeug den Song zu einer Gemme.
"Popsong" kommt formidabel schon fast als kleiner Radiohit daher, geht geradewegs ins Ohr und rockt elegant vor sich hin. John Mellencamp oder auch NQ Arbuckle könnten an diesem Tracks, wie auch an an "Gilead", ihre Freude haben.
Bei "God's Gonna Give You" feiern JD und seine Jungs mit rootsigem Gospelblues fröhliche Urständ und "My Lucky Day" bringt beim nächsten Live-Gig den Saal garantiert zum Kochen und rockt sich in die Roots-Herzen der Fans hinein:
»Drivin' Downtown on the Radio
Neil Young, The Who, The Clash all in a row
Cortez the Killer, Behind Blue Eyes, Should I Stay Or Should I Go
how could it not make me feel like this might possibly actually be my Luky Day«
Als Abschluss belegt er mit "I Will Be Happy Again" sein Talent für die leisen, spartanischen Töne, die wohl noch mit augenzwinkerndem Optimismus eindringlich nachwirken. JD sollte jetzt endlich nach seinem sechsten Album auch in der breiteren Öffentlichkeit angekommen sein.
Line-up:
Jon Dee Graham (vocals, accoustic guitar, lap steel, electric guitar,B3 organ)
Michael Hardwick (guitars, pump organ)
Andrew Duplantis (bass, background vocals)
Joey Shufflefield (drums, percussion)
Daren Hess (drums - #9)
Tracklist |
01:Beautifully Broken (3:14)
02:Burning Off The Cane (4:20)
03:I Said (2:25)
04:Popsong (2:30)
05:Gilead (3:06)
06:My Lucky Day (3:45)
07:(Lets Get It) While It's There (3:25)
08.Best (2:59)
09:La La (La La La) (5:05)
10:God's Gonna Give You What You Need (3.27)
11:I Will Be Happy Again (3:17)
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