Katie Garibaldi / Follow Your Heart
Follow Your Heart Spielzeit: 51:48
Medium: CD
Label: Living Dream Music, 2014
Stil: Country, Singer/Songwriter

Review vom 27.07.2014


Wolfgang Giese
Aus einer Gegend, die nicht unbedingt bekannt und berühmt für Countrymusik ist, ertönt die Musik dieser neuen Platte Katie Garibaldis, einer Künstlerin aus der Bay Area. Aufgenommen wurde in San Francisco, in den Tiny Telephone Recording Studios. Richtig purer Country-Sound schallt uns auch nicht entgegen, doch als wichtiges und vordergründiges Element paart es sich mit solchen aus Folk, Pop, Soft Rock und Gospel.
"Follow Your Heart" ist die siebente Veröffentlichung der Dame und weist grundsätzlich erst einmal vieles von dem auf, was eine Country-Platte ausmacht: Da wimmert die Pedal Steel, da trällert die Mandoline, aber ein Blick in das Line-up lenkt den Blick auch auf Blech- und Holzblasinstrumente, auf eine Violine und ein Cello. Nun bin ich gespannt, was das zu bedeuten hat.
Doch zunächst geht es ganz typisch ab, aber nicht in dem Sound, wie man ihn vom Mainstream Nashvilles heutzutage geboten bekommt. Katies Musik verfügt über eine eigene Note. Gleich beim zweiten Song tendiert sie bereits ein wenig in Richtung Folk. Hier erklingen auch sogleich die Streichinstrumente und führen das Lied in eine romantisch-verträumte Richtung, fließend und ohne Schlagzeugbegleitung. Entgegen einiger anderer Titel, in der Katie nicht immer sicher in der Melodieführung erscheint, passt es bei diesem Stück schon.
"Love The Hell Out Of You" führt uns einen leicht groovenden Song zu Gemüte und das ist gesanglich überhaupt nicht ihr Stil - das klingt wirklich sehr hinterherstolpernd und das Feeling für diese Atmosphäre fehlt weitestgehend. Bei "Lock The Door, Lose The Key" ist die Lady wieder im eigengestalteten Country-Metier, doch wiederum sind es eher beschauliche Songs wie "Close, Close, Close", die ihr am besten zu Gesicht stehen. Ganz anders ist wiederum "Whispers & Rumors" mit einer leicht mysteriös anmutenden Atmosphäre aufgrund dieser verhallten Slidegitarre - man meint, in irgendeiner Independent Pop-Platte gelandet zu sein. Einerseits mag diese Stilvielfalt interessant sein, doch liegen Katie Garibaldis Stärken entweder in den Country-Stücken oder den ruhigen Titeln, sodass sich mit den Tracks eins, drei, fünf, acht und dreizehn eine feine Country-EP und mit den Songs Nummer zwei, sechs, neun, zehn, elf eine schöne Singer/Songwriter-EP fertigen ließe.
Bei "You Saved The Best For Last" erklingen übrigens die Bläser und versuchen, dem Song etwas Groove einzuhauchen, doch insgesamt wirkt das alles irgendwie unrund. Einzelne Elemente lassen sich nicht zusammenfügen, sodass unterm Strich für mich bleibt, dass hier zu viel an Vielfalt auf Kosten einer konzentriert sorgfältigeren Produktion geboten wurde. So gibt es einige Songs, die hinsichtlich der Einzelkomponenten - Gesang, Komposition, Arrangement und instrumentaler Begleitung - überhaupt nicht stimmig sind. Für mich gibt es sogar einige echte Flops auf dieser Platte - ich meine speziell die Titel vier, sieben und zwölf. Nun, dem gegenüber stehen einige gute Songs, so dass das Ergebnis ein durchschnittliches ist - so in etwa, als hätte man den Kopf im Backofen und die Füße in einer Schüssel mit Eiswasser.
Line-up:
Katie Garibaldi (vocals, acoustic guitar)
Kevin Blair (electric and acoustic bass)
Todd Richardson (drums, percussion)
Max Butler (pedal steel, mandolin, ukulele)
Sylvain Carton (flute, clarinets, saxophones)
Henry Hung (trumpet, trombone)
Matt Blackett (electric guitar)
Shawn Shaffer (harmonica)
Magik*Magik Orchestra:
Minna Choi (arranger, conductor)
Philip Brezina (violin)
Michelle Kwon (cello)
Tracklist
01:Follow Your Heart
02:Holding On
03:Make Them Go Away
04:Love The Hell Out Of You
05:Lock The Door, Lose The Key
06:Close, Close, Close
07:Whispers & Rumors
08:Vegas
09:Wedding Day Song
10:Always Kiss Me Goodnight
11:White Roses
12:You Saved The Best For Last
Bonus Track:
13:Stand In My Way
(all songs written by Katie Garibaldi)
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