Luke Gasser / Flicker
Flicker Spielzeit: 43:20
Medium: CD
Label: Fastball Music, 2014
Stil: Rock

Review vom 31.10.2014


Jürgen B. Volkmar
Luke Gasser - obwohl hierzulande noch relativ unbekannt - ist in seiner Heimat, der Schweiz, bereits mehr als eine unbekannte Größe. Gitarrist, Singer, Songwriter, Autor, Produzent, Regisseur - unübersehbar mit sehr vielen Talenten versehen, ist der Schweizer auch ein Roots-Rocker, der, seinen Vorbildern Bruce Springsteen, Neil Young usw. entsprechend, ein neues klassisches Rockalbum veröffentlicht hat.
Nicht zu überhören, bilden die Vorbilder auch die Basis für die zwölf bodenständigen Songs, die in der typischen Rock'n'Roll-Thematik verwurzelt sind. Das Multitalent hat ein unüberhörbares Gefühl für gediegene Riffs, gute Hooklines und stimmige Melodien. 'Handgemacht' ist hier das bestimmende Prädikat, das sich Luke Gasser als Pflichtprogramm auferlegt hat.
Rockende Vorzeigenummern wie "Not A Long Way Down", "Blood Money", "Bullet In A Gun", "Forget Me Not" und "Cold Hearted Woman" sind symptomatisch für seinen rockenden Erzählstil. Einzige Ausnahme ist die Halbballade "Fire On My Mind", die zum neuen "Anuk"-Soundtrack gehört und auf der wiederum Doro, die deutsche Metal-Queen, zu hören ist. Der Hintergrund besteht darin, dass Gasser auch als Regisseur der "Anuk"-Trilogie verantwortlich ist und Frau Pesch alias Doro wieder als furchtlose Kriegerin in den gleichnamigen beiden Fortsetzungen mitspielen darf. So schließt sich der Kreis zu den anderen Talenten dieses Allroundtalents.
Zusätzlich wurden jedoch noch mit "My Sweet Angel" und "Elijah's Song" zwei zusätzliche Balladen mit eingebaut, die ebenfalls mit eingängiger Melodieführung überzeugen können. Ruhiger geht es außerdem bei "My Sweet Angel" zu, dem vor allem Luke Gassers wohltuend mit Raureif überzogene Röhre ein eingängiges und gefühlvolles Feeling verleiht. "Ceremony Man" verbeugt sich eindeutig vor Neil Young und kann die Anleihen aus Blues und Roots gut integrieren, sodass griffige Melodien jedenfalls die Oberhand behalten. "Million Dollar Girl" hat neben Rhythmus auch definitiv Airplay-Potenzial Der Titeltrack "Flicker" kann mit eingängigen Klängen und absoluter Ohrenfreundlichkeit punkten.
Objektiv gesehen ist das Album "Flicker" eine Auflistung an schnörkellosen, melodischen Rockklängen nach bester US-Machart. Fans von John Mayer, Bruce Springsteen oder John Hiatt dürften hier demnach bestens bedient sein, denn Luke Gasser ist beinahe ein Synonym für ansprechende Kompositionen mit Eingängigkeit und Midtempo-Passagen.
Luke Gasser hat mit dieser Scheibe ordentliche handwerkliche Arbeit abgeliefert und rockt die Zielgruppe, wie man es von einem soliden Album erwarten kann. Zwar geht alles in Richtung einer klaren Schubladisierung, aber bei einem Album ohne bemerkenswerte Ausfalle zählt ohnehin nur die Gesamtleistung und die kann man problemlos als überdurchschnittlich bewerten.
Line-up:
Luke Gasser (vocals, guitar, mandolin, blues harp, percussion)
Olli Häller (drums, percussion)
Thomi Imhof (bass, backing vocals)
Tracklist
01:Not A Long Way Down
02:Blood Money
03:Bullet In A Gun
04:Fire On My Mind (feat. Doro Pesch)
05:Ceremony Man
06:Million Dollar Girl
07:Sister Sorrow
08:Flicker
09:Forget Me Not
10:My Sweet Angel
11:Cold Hearted Woman
12:Elijah's Song
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