Eröffnet wurde das Konzert von
Todd Wolfe, einer Bluesband, von der ich nicht mal den Namen kannte, die aber echt gut war.
Ihre Mischung aus Blues und sattem Rock'n'Roll kam beim Publikum gut an. Sie rockten sich wirklich den Arsch ab und das wurde mit viel Beifallsbekundung sowie am Ende mit Zugaberufen auch belohnt.
Ich nehme mal an, daß die Band sich an diesem Abend sicherlich einige
Fans erspielen konnte, so u.a. auch meine Wenigkeit.
Nach dem Umbau kam
Peter Green und seine
Splinter Group auf die Bühne und begannen mit "Big Change". Irgendwie hatte ich das Gefühl, Mr. Green ist gerade frisch dem Bett entstiegen. So murmle ich frühmorgens als Morgenmuffel auch durch die Gegend. Nur hier murmelte Herr Green ins Mikro und wirkte hilflos, unsicher und wie in Trance.
Da ich seit einem guten Jahr konzertbedingt an Hörschäden leide, stopfe ich mir die Ohrwatscheln bei sämtlichen Konzerten mit Ohrstöpseln zu. Nun - um überhaupt was zu verstehen, musste ich mir die Dinger wieder aus den Löffeln pulen und hätte dazu noch ein Hörgerät benötigt.
Irgendwie hatte ich zu Anfang das Gefühl, hier ist die
Splinter Group der Star und Herr Green nur eines ihrer Bandmitglieder. Sie spielten ihn wirklich an die Wand.
Nun, im Laufe des Sets, bei dem mehrere
Robert Johnson-Coverversionen sowie Songs aus dem neuen Album "Time Traders" zum Zuge kamen, besserte sich der schlechte Eindruck merklich.
Mit "Steady Rollin'" und "Sweet Home" wurde ein Akustikset eingelegt, den die Fans frenetisch abfeierten.
Und endlich, bei "Albatross" taute der alte
Green so langsam auf. Hin und wieder grinste er sogar wie ein Honigkuchenpferd über alle (vier?) Backen und gewann zunehmend seine Selbstsischerheit zurück. Waren es die euphorischen Reaktionen der Fans?
"Black Magic Woman" wurde unendlich ausgedehnt: Nun gut, hier kann jeder geteilter Meinung sein, ob das wirklich sein muss.
Danach folgten Knaller auf Knaller und man konnte
Greens Gemurmle sogar richtig verstehen.