Liebe RockTimes-Leser gebt gut acht, ich hab Euch was von Sascha Gutzeit mitgebracht! Und zwar sein neustes Werk "Monster Of Rock"! Der Tausendsassa wird in den folgenden gut zweiundsiebzig Minuten sein ganzes Können als Songschmied, Instrumentalist, Sänger und Comedian unter Beweis stellen. Schon das Checken des Booklets erzeugt bei mir reinste Heiterkeit, denn Songs wie "Arschlecken Schätzken", "Highway zu Helga" oder "Monsterpuppe" aktivieren unausweichlich meine Lachmuskeln. O.K. Sascha, ich bin bereit für Dein Monsterrock-Album!
Das Eröffnungsteil, die "Gruselhorrorschau", wird vom WISO-Experten Manfred Lehmann erzählt, der sonst im Wirtschaftsmagazin als Detektiv unterwegs ist und nebenbei Bruce Willis seine Stimme leiht, damit dieser verständlich im deutschen TV unterwegs sein kann. Dass Gutzeit trotz seiner poetischen Ader auch reichlich Verständnis für spielstarke Rockmusik besitzt, unterstreicht er bei "Kaff am Arsch der Welt". Bitte reinhören - mein erster Anspieltipp! Während der kurzweiligen Intermezzi zwischen den Songs, die in allerbester Erzählmanier von Lehmann in Szene gesetzt werden, kristallisiert sich heraus, dass sich "Monster Of Rock" hauptsächlich um den Wissenschaftler Doktor Schock, die Reporterin Helga Stein und Sascha selbst handelt.
Die 'schundgeprüfte' Scheibe bietet dermaßen viel berichterwähnendes Material, dass ich locker sämtliche RockTimes-Rezis an Ausführlichkeit um Längen toppen könnte. So ist es für mich eine große Herausforderung, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren, zumal diese durch zahlreiche Lachattacken immer wieder aufs Heftigste erschüttert wird. Während "Horror Labor" in allerbester Petticoat-Manier vorgetragen wird bietet "Attacke in der Nacht" Hard Rock mit leichtem Metal-Einschlag. Dazu die komödiantisch-witzige Stimme Gutzeits, die das Teil mit bisher mir unbekannten Gewürzen spickt, dann noch die erstklassigen Gitarrenläufe von Ingo Meyer, bis zum endlosen »Attacke in der Naaaaaaaaaaacht«, der Song nagelt in reinster 'Horror'-Manier aufs Hirn! Und doch: Die Qualität stimmt! Nachdem Helga einen Zettel von Sascha findet, auf dem er mitteilt, dass er für Dr. Schock noch Graupensuppe besorgen muss… folgt Liedchen "Doktor Schock". Hier stechen neben gutem Deutsch Rock zum wiederholten Male die witzigen Textpassagen heraus. Mittlerweile frage ich mich, wie viel man an Kreativität besitzen muss, um so wahnwitzige Songs zu schneidern? Da wäre eine Reise in Saschas Gehirnzellen sicherlich sehr abenteuerlich und interessant. Bei "Arschlecken Schätzken" muss ich erst mal ein 'Päuscken' einlegen, denn ich komme aus dem Lachen nicht mehr heraus!
Zehn Minuten später bin wieder bereit, um Titeltrack "Monster Of Rock" zu begutachten. Das Teil kommt in allerbester Hard Rock-Manier rüber. Der Text wird erwartungsgemäß mit viel Klamauk geboten, doch man sollte die Instrumentalisten nicht außer Acht lassen, denn diese sorgen dafür, dass das Teil richtig fetzt! Respekt meine Herren! Zwischendurch ist Sascha vom Graupensuppeneinkauf zurückgekehrt und entdeckt, ach du Schreck, ein Skelett. Folgende "Powerballade" ist auch eine solche, die wie die vorherigen Songs von sehr guten musikalischen Fähigkeiten geprägt ist, obwohl Erzähler Lehmann zu berichten weiß, dass Dr. Schock noch nie »einen solch beschissenen Song gehört hatte«. "Doktor Dämon" wird dem Zuhörer in feinstem Gothic/Metal Rock offenbart, mit krassem, verzerrtem Gesang, die an die bösen Monster vom Kultfilm "Herr der Ringe" erinnern.
"Highway zu Helga"? Ob mich nun ein wenig AC/DC-Flair der Marke "Highway To Hell" erwartet? Leider nein, obwohl die Band rein Instrumental wieder voll zu überzeugen weiß. Ein ganz starkes Teil ist "Runaway Love"! Hier bekommt man Classic Rock im Stil von Bon Jovi auf die Ohren gerockt. Klasse!
Nach "Monsterpuppe" berichtet Lehmann, wie Saschas Graupensuppe Helga erledigt hatte und letztlich verstarb. Und dann doch noch, bekomme ich bei "Auf Wiedersehen Superhelden" mir bekannte AC/DC-Riffs zu hören, für die Thorsten Sala zuständig ist! Lehmanns Frage »Oder endete doch alles ganz anders?« wird mit tollem Rock bei "Hard Rock Rendezvous" beantwortet. Zum Finale gibt's noch "Schund" auf die Lauschlappen, wobei Sala mit einem Gitarrensolo der Extraklasse aufwartet und damit die "Monster Of Rock"-Show gebührend beendet.
Fazit: Sascha Gutzeit ist ein wahres Meisterwerk an Horror, Klamauk, Witzigkeit und toller Rockmusik gelungen. Dabei hat er, ob Country, Metal-, Blues-, Hard- , Gothic- oder Classic Rock, sich fast aller Stilrichtungen bedient. Ein tolles Lob seinen musikalischen Mitstreitern, die einen gehörigen Anteil am Gelingen des Albums haben. Allen voran die spielstarken Gitarristen Ingo Meyer und Thorsten Sala, die mit einigen glänzenden Soli nachhaltig in meinem Gedächtnis haften bleiben! Ein besonders gutes Näschen beweist Gutzeit bei seiner Wahl des Erzählers. Mit Manfred Lehmann kann es wohl kein Besseren geben, der mit seiner markanten Stimme die Story perfekt vorträgt! Ebenfalls bemerkenswert, dass es vom ersten bis zum letzten Lied sich um eine fortlaufende Geschichte handelt, dessen Ende ich nicht verrate. Solch eine Platte ist mir noch nicht untergekommen und es würde mich nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit ein Musical von "Monster Of Rock" die Theaterkassen klingeln lässt! Was ABBA bereits mit "Mamma Mia" gelang, kann Sascha Gutzeit schon lange! Für Einfallsreichtum, Spaßfaktor, musikalische Qualität und einem erstklassigen Geschichtenerzähler hat sich die Platte den Höchstwert erspielt bzw. erzählt! 10 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Sascha Gutzeit (Stimmen, Gitarren, Keyboards, Schlagzeug)
Basti Bauer (Bass Chor)
Björn Krüger (Schlagzeug, Rasseln, Chor)
Ingo Meyer (Gitarrensoli #7,16,24,30)
Thorsten Sala (Gitarrensoli #2,28,31)
Tanya Münster (Frauen-Chor)
Tom Angelripper (Chor #16)
Tracklist |
01:Gruselhorrorschau
02:Kaff am Arsch der Welt
03:The Bumper Of The Beast
04:Horror Labor
05:Die Schreckenskammer des Doktor S.
06:Im Bann des Sex-Weibs
07:Attacke in der Nacht
08:Tropfende Säcke im Kerker des Wahnsinns
09:Doktor Schock
10:Gefangen in der Höllen-Maschine
11:Panik im Sheriffbüro
12:Arschlecken Schätzken
13:Blutige Begegnungen
14:Filmtod
15:Die Menschheit klebte unter ihren Stiefeln
16:Monster Of Rock
17:Irrsinn der Skelette
18:Powerballade
19:Der Grabstein des Todes
20:Doktor Dämon
21:Ein Fall für die Polizei
22:Highway zu Helga
23:Tod, Verderben und Bon Jovi
24:Runaway Love
25:Der Kopf der weiter lebte
26:Monsterpuppe
27:Duell mit der versteinerten Killer-Bratze
28:Auf Wiedersehen Superhelden
29:Oder endet alles doch ganz anders?
30:Hard Rock Rendezvous
31:Schund
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Externe Links:
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