Steve Grimmett Band / Personal Crisis
Personal Crisis Spielzeit: 49:46
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2007
Stil: Heavy Metal

Review vom 26.10.2007


Stefan Gebauer
Den meisten Metal-Fans dürften den Namen Steve Grimmett im Zusammenhang mit der NWOBHM-Legende Grim Reaper ein Begriff sein, mit der er zu Beginn der Achtziger drei Scheiben einspielte, die heute nicht zu Unrecht als Klassiker gelten.
Weiterhin sang er 1983 für Grim Reapers Labelgenossen Chateaux deren Debüt "Chained & Desperate" als Session-Mitglied ein und 1989 wirkte er auch noch auf dem verunglückten "In Search Of Sanity"-Album der Thrasher Onslaught mit.
Anschließend veröffentlichte er mit der Melodic Hard Rock/Metal-Formation Lionsheart, deren Gitarrist Ian Nash nun auch Mitglied der Steve Grimmett Band ist, zwischen 1992 und 2004 vier CDs, die besonders in Japan recht erfolgreich waren.
Danach wurde es still um den britischen Sänger. Im letzten Jahr kehrte er ins Licht der Öffentlichkeit zurück und absolvierte mit einer neuen Band unter dem Grim Reaper Banner mehrere Shows auf europäischen Underground Festivals, wobei auch einige neue Songs zum Besten gegeben wurden. Diese Stücke hinterließen einen sehr guten Eindruck und machten Appetit auf mehr. Und mehr gibt es nun in Form des Albums "Personal Crisis", welches unter Grimmetts eigenen Namen erscheint.
Wie die auf den Festivals vorgestellten neuen Titel schon erahnen ließen, ist ein Teil des neuen Materials der Steve Grimmett Band etwas härter ausgefallen als die alten Lionsheart Platten, die mir persönlich immer etwas zu poliert und kommerziell klangen. Natürlich wird nach wie vor viel Wert auf ein hohes Maß an Melodien gelegt, aber trotzdem klingt "Personal Crisis" stellenweise recht 'metallisch'. Aber vor allem wird das Wort Abwechslung hier groß geschrieben.
Die Bandbreite des Albums reicht von klassischen Melodic Hard Rock-Nummern, wie "Freedom", "Lonely", oder " Promises" über straighte Rocker á la "Wait For Ever" und "Afterglow" bis hin zu treibenden Power Metal Songs wie dem Opener "Karma", sowie "Enemy" (bei dem Steve Grimmett ein sehr schönes Duett mit Sängerin abliefert, die sehr an Amy Hartzler von Evanescence erinnert.) oder dem abschließenden "Fallen".
Die fette, druckvolle Produktion von Drummer Pete Newdeck und das Mastering des
Pink Cream 69-Bassisten Dennis Ward verleihen den starken Songs noch einen zusätzlichen Kick. Als musikalischer Vergleich fallen mir hier auf Anhieb die Dänen Pretty Maids ein, die diese Stilrichtungen ähnlich miteinander verknüpfen.
Eher überflüssig finde ich hingegen die zugegebenermaßen ganz nette Neueinspielung des alten Grim Reaper-Gassenhauers "Wrath Of The Ripper". Es ist für mich immer wieder ein Rätsel, warum Musiker ihre alten Klassiker ein weiteres Mal aufnehmen müssen, um ihnen ein zeitgemäßes Soundgewand zu verpassen. Solche Stücke stehen einfach für sich, und es gibt nichts an ihnen zu verbessern. Aber egal, ein so kleiner Ausrutscher macht die CD als Ganzes keinen Deut schlechter.
Steve Grimmett und seine drei Mitstreiter haben mit "Personal Crisis" ein echt überzeugendes Album abgeliefert, das fast keine Schwächen aufweist und sowohl Lionsheart als auch alten Grim Reaper Fans gefallen dürfte.
Stark!
Line-up:
Steve Grimmett (vocals)
Ian Nash (guitars)
Ritchie Walker (bass)
Pete Newdeck (drums)
Tracklist
01:Karma
02:Wait For Ever
03:Freedom
04:Lonely
05:Afterglow
06:Enemy
07:Promises
08:Invincible
09:Strength
10:Wrath Of The Ripper
11:Fallen
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