Seit knapp 25 Jahren ist der amerikanische Rockgitarrist und Komponist Todd Grubbs mittlerweile im Geschäft.
Nach seinem Studium der Musik auf dem Berklee College of Music sammelte er etliche Auszeichnungen als Instrumentalmusiker, so zum Beispiel die Wahl zum 'Most Outstanding Guitarist' bei den Tampa Bay Music Awards.
Mit "Time, Space And The Electric" veröffentlichte Todd Grubbs jetzt sein viertes Soloalbum. Und wie es bereits der Titel der CD verspricht, entführt Grubbs die HörerInnen in einen Kosmos aus sphärischen Klängen bis hin zu harten elektrischen und elektronischen Passagen.
Unüberhörbar sind dabei die Einflüsse seiner von ihm genannten Vorbilder wir Steve Vai, John Coltrane, Jeff Beck und Frank Zappa, um nur ein paar wenige zu erwähnen. Allerdings versteht es Todd Grubbs meisterhaft, daraus seinen eigenen persönlichen Stil zu entwickeln, statt nur ein musikalisches Gemenge der vorgenannten Künstler zu servieren.
Wenn man seinen Gitarrenläufen und Riffs lauscht, stellt man sehr schnell fest, dass dieser Mensch über extrem lockere Handgelenke verfügt. Fließende Harmonien, die erst wie ein Gebirgsbach plätschern und sich mehr und mehr zu einem reißenden Strom entwickeln, entfalten sich zu einem abwechslungsreichen und spannenden Songmaterial.
Was so beschwingt und locker klingt, entpuppt sich jedoch bei genauerem Hinhören als raffinierte ausgefeilte und komplex aufgebaute Musik, mit der Todd Grubbs eindrucksvoll demonstriert, dass hier durchweg in der Profi-Liga gespielt wird.
"Time, Space And The Electric" lebt konsequent von gezielt eingesetzten Themen- Rhythmus- und Tempowechseln, die auch bei den längeren Liedern dafür sorgen, dass über die Distanz keine Ermüdung aufkommt.
Gleichzeitig hat Grubbs über die gesamte Spielzeit des Albums ein feines Gespür dafür, wann er sich zurücknehmen muss, damit das Gesamtarrangement der einzelnen Songs vollends zur Geltung kommen kann und Bass und Keyboard ebenfalls ihre Freiräume ausgestalten können. "The Fearless Future", "A View From Inner Space" und "You Are Here" seien hierfür exemplarisch genannt.
Kurz vor Schluss entführt uns Todd Grubbs schließlich mit dem ruhigen, fast meditativen "The Ballad Of Emy And LU" nochmals in die einsamen Tiefen des Universums, bevor mit einem brettharten "Curved Time" die Expedition durch Zeit und Raum beendet wird.
Wer ein Faible für Instrumentalmusik mit rockigem Einschlag bis hin in Jazz-Rock Gefilde hat, sollte sich "Time, Space And The Electric" nicht entgehen lassen. Auch so manchem Al Di Meola-Fan dürfte hier das Herz erwärmt werden.
Abschließend sei übrigens noch das Artwork des Booklets erwähnt. Jedem Albumtrack ist darin eine Seite gewidmet, auf der jeweils ein Gemälde von David Hervey passend zum Songtitel abgebildet ist. So ergibt sich die Gelegenheit, der Musik zu lauschen, das dazugehörende Bild zu betrachten und sich dabei mit der Musik davontreiben zu lassen. Mal eine etwas andere Variante des Musikgenusses, die durchaus ihren Reiz hat.
Line-up:
Todd Grubbs (guitars, keys, mandolin)
Derek Sherinian (keys)
Mark Prator (drums, percussions)
Jeff Henry (percussions, vocalizations)
Bo Smith, Tracy Labarbera, Leah Clark (vocalizations)
Alan Tatum (bass, vocalizations)
Sean Malone (bass)
Patrick Bettison (bass)
Chris Polan, John Wesley, Ralph Santolla, Don Preston (additional guest musicians)
Tracklist |
01:Time, Space And The Electric
02:Thank You Mr. Maniac
03:The Fearless Future
04:Dreaming Aboard An Alien Aircraft
05:Edith
06:The Electric Life
07:A View From Inner Space
08:The Argument
09:You Are Here
10:The Ballad Of Emy And LU
11:Curved Time
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Externe Links:
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