Bruce Hornsby, wahrscheinlich den Meisten bekannt durch den Song “The way it is”.
Ein zu meist unterschätzter Titel, weil er anscheinend “nur” so vor sich hin plätschert. Wer aber Musik intensiv und immer wieder hört, dem erschließt sich das darin enthaltene Potential irgendwann.
Besonders in dieser Live Version. Wenn man den Song auf sich einwirken lässt, beginnen unweigerlich die Füße und die Schultern mit zu grooven. Klar, nichts für Rocker und Boogiefreaks - hier wird gejazzt, gegroovt, gejammt und ab und an auch gerockt. Aber eben nur ab und an. Anstatt Gitarren dominieren hier Piano, Orgel, Akkordeon und Blasinstrumente.
“Here comes the noise makers” ist eine sehr gelungene Zusammenstellung aus 1998er und 1999er Gigs. Eine Hommage an die Fans.
Eine Einschränkung muss ich jedoch machen: Fast überall wird diese Doppel CD dann empfohlen, wenn sich jemand ein Bild über die Musik Bruce Hornsbys machen will. Klar, das kann das Album, denn neben Covers, von z.B. Grateful Dead und Dylan, finden sich auch seine großen Hits auf den CDs.
Aber erstens live und zweitens in ziemlich jazz-improvisierten Versionen. Wer die Hits aus dem Radio kennt, ist möglicherweise hier etwas überfordert, bzw. enttäuscht.
“AMG” meint dazu : ”Eine Mischung aus Rock, Klassik und Jazz, jammäßig dargeboten”.. Kann ich unterschreiben.
“The way it is” habe ich ja schon erwähnt, dieser Song aus dem gleichnamigen Album, welches 1986 mit drei mal Platin ausgezeichnet wurde. 1987 gab es für den Titeltrack sogar die Auszeichnung “Song of the year”, als meistgespielter Titel in amerikanischen Radiostationen.
Bekannt dürften auch “Mandolin Rain” und ”The Valley Road” sein. Ebenso das von Bruce mitgeschriebene und durch Huey Lewis & The News bekannt gewordene “Jacob’s Ladder”. Übrigens 1986 die Nummer 1 der “Billboard Top 100”.
Nach Brent Mydlands Tod, am 26.Juli 1990, war Bruce zeitweise auch vollwertiges Mitglied bei Grateful Dead und so ist es kein Wunder, dass sich (sehr zu meiner persönlichen Freude) auch Songs aus der Feder Garcia,Hunter auf vorliegendem Album befinden.
“Lady With A Fan” aus "Terrapin Station", sowie “Black Muddy River”. Neben “The Way It Is” meine Favs.
Mein Fazit: kein durchweg leichtes Album, aber wenn es funkt dann funkt es.
Spielzeit: 95:52, Medium: Doppel-CD, RCA, 2000
1:Piano Intro/Great Divide 2:Long Tall Cool One 3:The Red Plains 4:The Road Not Taken
5:Lady With A Fan [Garcia/Hunter] 6:Stander On The Mountain 7:Jacob's Ladder/Blackberry Blossom [Traditional]
8:Piano Intro/I Love You Porgy [Gershwin]/Nocturne [Samuel Barber] 9:The Way It Is 10:Twelve Tone Tune [Bill Evans]/King Of The Hill
11:Spider Fingers/Tempus Fugit [Bud Powell] 12:Sneaking Up On Boo Radley 13: Fortunate Son 14: The Valley Road 15:The End Of The Innocence 16:Sunflower Cat/It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry [Bob Dylan] 17:Rainbow's Cadillac 18:Mandolin Rain/Black Muddy River [Garcia/ Hunter]
Ulli Heiser, 06.11.2001
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