Der am 21. September 1921 in Los Angeles geborene Schlagzeuger war bekannt für seine verschiedenen Besetzungen, die sich stets aus erstklassigen Musikern zusammensetzten. So wurde er bereits früh zum Talentförderer und die Reihe jener, die bei ihm in der Band waren, liest sich wie ein 'Who Is Who' der Jazzgeschichte. Ganz besonders schienen es ihm Gitarristen angetan zu haben, angefangen von Jim Hall über Dennis Budimir hin zu Gábor Szabó und später war es auch Larry Coryell, den er 1965 auf der Platte "The Dealer" einführte. Doch auch großartige Saxofonisten bestimmten das Besetzungsbild. War es in den Fünfzigern noch Eric Dolphy, so ist es auf den vorliegenden Produktionen Charles Lloyd, der später noch sehr bekannt werden sollte.
Hamilton galt stets als sehr kreativer Schlagzeuger, der sich seine ersten Sporen bei Leuten wie Slim Gaillard, Count Basie oder Lester Young verdiente. Nennenswert ist auch seine Mitwirkung in der Formation von Gerry Mulligan und Chet Baker zu Beginn der Fünfziger.
1955 stellte er sein erstes eigenes Quintett zusammen. Die hier mitwirkenden Solisten Lloyd und Szabó spielten mit ihm seit 1961, hier sind ihre ersten gemeinsamen Platten zusammen auf einer CD. Bei Columbia Records erschien 1962 "Drumfusion" (#1-6) und bei Impulse im gleichen Jahr die Platte "Passin' Thru. (#8-13) Der siebte Titel ist eine Alternativversion.
Innerhalb der Bewegung der fünfziger Jahre wurde die Musik des Schlagzeugers oft als 'Kammerjazz' betitelt, in den Sechzigern ging die Richtung klar hin zum Hard Bop. Doch nie war die Musik so, wie man es von vielen Kollegen kannte, allein die Tatsache, dass in der Regel auf ein Piano verzichtet wurde und die Gitarre eine wichtige Rolle einnahm, bescherte einen besonderen Sound. Dazu kam diese spezielle Art des Schlagzeugspiels, das sehr viele karibische Elemente aufweist, und dadurch sehr flexibel und treibend wirkt. Sein Rhythmus federt, sprüht voller Dynamik und verfügt über feine Differenzierungen. Man höre sich einmal ganz bewusst den Titel "Passin' Thru" an, hier und zum Beispiel auch ganz stark bei "Homeward" zeigt er seine Ausnahmestellung als Drummer.
Bevorzugte er in den Fünfzigern einen Cellisten in der Band, so wurde dieser nun durch einem Posaunisten ersetzt, so dass sich drei Solisten in den hauptsächlich von Charles Lloyd stammenden Kompositionen tummeln konnten.
So war Lloyd im Gegensatz zu seiner heute eher ruhigen und bedachten Spielweise noch voller Feuer und überblies das eine oder andere Mal sehr intensiv, super ist auch sein Solo auf "Homeward", ebenso auf der Flöte wirkte er klangbestimmend für die jeweiligen Titel. Ganz hervorragend setzte sich ebenfalls der Ungar Szabó in Szene, sein unverwechselbarer Stil zeichnete ihn seinerzeit bereits als ganz hervorragenden Gitarristen aus, mit der Option auf eine große Zukunft. Leider sollte es zum ganz großen Ruhm nicht reichen. Schade, sein Beitrag mit seiner Komposition und der Ausführung ("Lady Gabor") ist schon bemerkenswert, ein hypnotisch anmutender Titel! So aber wurde er Bestandteil dieser beiden wichtigen Platten, vollgefüllt mit kraftvollem, inspirierendem und innovativem Jazz am Rande der Avantgarde und gleichzeitig sehr unterhaltend.
Line-up:
Chico Hamilton (drums)
Charles Lloyd (tenor sax, flute)
Garnet Brown (trombone - #1-7)
George Bohannon (trombone - #8-13, percussion - #10)
Gábor Szabó (guitar)
Albert Stinson (bass)
Tracklist |
01:Sirius
02:Spirit Of The Radio
03:Fly Like An Eagle
04:Wish You Were Here
05:For The Love Of Money
06:Can't Find My Way Home
07:2000 Light Years From Home
08:Riders On The Storm
09:Blinded By The Light
10:Out Of The Blue
11:Old Man
12:Dream Weaver
13:I'm Not In Love
14:Africa
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