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Dennis Haklar / Lizard's Tale
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Featuring Jon Anderson , so könnte man diese Platte - vielleicht noch mit einem Extra-Sticker versehen - verkaufsfördernd anbieten. Heerscharen von Yes-Fans könnten dann aber darüber enttäuscht sein, wie wenig man von Jon hört. Freunde gepflegten Jazz Rocks oder von Fusion dürften hier eher hellhörig werden, ist es doch kein Geringerer als einer der Helden des Jazz Rocks der Siebziger, Larry Coryell, der hier mit von der Partie ist. Und das nicht nur als gelegentlicher Gast, denn auf neun der elf Titel ist er zu hören. 'Gepflegter' Jazz Rock - ja, das kann man so ausdrücken, denn auf Experimente aus der Blütezeit dieses Genres wird verzichtet, aber nicht auf die Qualität.
Schön ist es jedenfalls, wenn man entdeckt, dass dieser spezielle Stil des Jazz Rock noch heute gepflegt wird, zumal sich die 'Helden' von damals entweder weiterentwickelt oder verändert haben. So natürlich auch Coryell, der stets neue Einflüsse in seinen ganz eigenen Stil einfließen ließ. 'Eigener Stil', das ist oftmals der Punkt, an dem viele aktuelle Musiker scheitern. Bei Larry ist er jedoch unverkennbar geblieben. Für Dennis Haklar kann ich das nicht behaupten - er scheint sich aus dem reichhaltigen Fundus älterer Kollegen zu bedienen. So höre ich die eine oder andere Ähnlichkeit zu anderen Gitarristen.
Auffällig ist sicher auch, dass zwei Titel etwas ausscheren, nämlich die reinen Fremdkompositionen, Track zwei und elf. Hier wird mir bewusst, dass das Kompositionen sind, die hängenblieben, die ich sofort wiedererkenne, wenn das Thema erklingt. Das fehlt bei den eigenen Arbeiten. Hier fließt es eher vom Anfang bis zum Ende jedes Stückes, ohne dass ich bewusst eines nach dem Hören der Platte wiedererkennen würde.
Im Gesamtbild der Musik empfinde ich das jedoch weniger störend, denn diese Platte sehe ich als geschlossenenes Werk - als hochwertige Musik von professionellen Musikern, wobei ich den Eindruck habe, dass diese die offensichtlich lockere Atmosphäre im Studio gut umsetzen konnten. "Leap Of Faith" zum Beispiel strahlt eine gewaltige Portion von Harmonie aus - man fühlt sich richtig gut dabei. Und ich erwarte auch gar kein wildes Solieren, wie man es in den Siebzigern doch eher bevorzugte.
Die beiden Gitarristen verweben ihren jeweiligen Sound ineinander und der Bass knarzt so richtig knackig über dem antreibenden und federnden Rhythmus des Drummers. Mehr als wohlgefällig wird es dann, wenn Jon Anderson dazu seinen Vokalbeitrag einbringt, einfach als Teil des Ganzen, nicht als vordergründiger Sänger. Auf diese Weise funktionieren auch die übrigen Titel mit stimmlicher Unterstützung.
Fazit: Keine Hochgeschwindigkeitsrekorde der Solisten, keine Fahrstuhlmusik im Umfeld seichter Fusion, einfach frei und schön fließende Musik, bei der man hervorragend 'abhängen' und seinen Gedanken und Empfindungen freien Lauf lassen kann. Aus dem Rahmen fällt der Track acht, der mit reichlich Perkussion aufwartet. Hier wird das Tempo etwas angezogen und die Gitarristen setzen ihren Schwerpunkt auf akustische Gitarren, die wunderbar klar klingen und über dem Rhythmusteppich zu schweben scheinen.
Einer der wohl schönsten Titel ist der von John Coltrane seiner damaligen Ehefrau gewidmete "Naima", das diese wirklich gute Platte beendet. Die Musiker verstehen es, den romantischen Charakter dieser Ballade zu bewahren und zu gestalten. Das ist noch einmal eine Art Ausrufezeichen für die Harmonie des Gesamteindrucks. Insofern ist "Lizard's Tale" eine moderne Fusion-Platte, ohne die in diesem Genre oft vorherrschende Belanglosigkeit.
Line-up:
Dennis Haklar (guitars, synthesizer, percussion programming - #8, citera - #9) Larry Coryell (guitars - #1,2,4,5,7-11) Mark Egan (bass - #1-5,7,9,11) Thierry Arpino (drums - #1-5,7,9,11) K.S. Resmi (vocals - #2) Jon Anderson (vocals - #3-5,9) Stefanie Haklar (vocals - #3,4,9) Matt Everhart (bass - #8) N. Scott Robinson (caxixi, repenique, berimbeau, digeredoo, pods, congas, SynDrum - #8)
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