Der Trompeter Hubbard starb Ende 2008.
Hier nun die erste posthume Veröffentlichung und gleich ein wahres Schmankerl aus der Schatztruhe des Labels Blue Note, kurz vor dem Wechsel zu Creed Taylors berühmten Label CTI, das Hubbard noch einmal einen Popularitätsschub verpassen sollte.
Bei diesen Liveaufnahmen handelt es sich um zwei Stücke, aufgenommen am 13.12.1969 in der Royal Festival Hall, London (Tracks 1 und 7), drei Titel vom 14.12.1969 aus der Colston Hall, Bristol (Tracks 2 bis 4) sowie zwei Aufnahmen vom frühen Dezember 1969 aus Deutschland.
Noch zu seinen Lebzeiten hatte Hubbard auf die Veröffentlichung dieser Aufnahmen gedrängt, danke dafür (zumal sie klanglich auch eine Wohltat sind und der Livecharakter gut wiedergegeben wird)!
Hubbard und seine Mitstreiter bieten ein echtes Highlight des Hard Bop auf überwiegend langen Stücken (fünf Titel allein über 10 Minuten).
Neben Hubbard gibt es außer der Rhythmusgruppe mit Roland Hanna am Piano nur einen weiteren Solisten, der hier ein wahres Feuerwerk mit auch gelegentlich unkonventionellen Klängen, wie man sie damals von Thelonius Monk kannte, abschoss.
1969 - eigentlich eine Zeit des Aufbruchs, so auch im Jazz; man werfe nur mal einen Blick, was Musiker wie Miles Davis, Tony Williams, John McLaughlin, Pharoah Sanders und andere damals vorlegten. Und nun Hubbard, mit einer durch und durch erzkonservativen Musik, wie es sich auch durch die Auswahl überwiegend bekannter Titel ausweist.
Zwei Balladen stehen fünf schnelleren Stücken gegenüber, davon ein sehr perkussives - die Dizzy Gillespie-Komposition "A Night In Tunisia" - bei der der Schlagzeuger Louis Hayes sein ganzes Können zeigt im Thema, bevor Hanna am Piano den furios swingenden Solopart einleitet.
Im Gegensatz zum 'Konkurrenten' Davis spielt Hubbard, wie eh und je, viel druckvoller und glänzt auch in hohen Tönen. Zwar nicht ganz so 'zirkusreif' wie ein Maynard Ferguson, aber sehr beeindruckend. Und dazu dieses schnelle und sehr flüssige Spiel, das später kommerziellen Aspekten zunächst einmal zum Opfer fallen sollte.
Hier jedenfalls können wir uns daran und dem unglaublichen swingenden Spiel umfassend ergötzen!
Neben dem bereits erwähnten Hayes am Schlagzeug, bietet Ron Carter am Bass natürlich, wie später noch ausdrucksstärker, bereits hier durch seine elastische und verbindende Spielweise einen mehr als soliden Hintergrund. Die treibende Kraft bleibt allerdings eindeutig Hayes, wie auch eindrucksvoll in seinem Solo auf "A Night In Tunisia" belegt!
Letzlich bleibt es kein Manko, dass die Band relativ tradiotionelle Klänge vorträgt, zählen diese doch zu einem Höhepunkt in Hubbards Platten-Output!
Line-up:
Freddie Hubbard (trumpet)
Roland Hanna (piano)
Ron Carter (bass)
Louis Hayes (drums)
Tracklist |
01:Without A Song (11:05)
02:The Things We Did Last Summer (11:23)
03:A Night In Tunisia (10:36)
04:Blues By Five (9:47)
05:Body And Soul (10:08)
06:Space Track (12:07)
07:Hub-Tones 4:38)
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