Die brasilianischen Melodic Metaller sind hierzulande und auch im Rest von Europa nicht so sehr bekannt, gehören aber speziell in Japan und auch im heimischen Brasilien durchaus zu den größeren Bands, die dort sogar einige Charterfolge in der Vergangenheit vorweisen konnten.
"Infallible" bietet als Album Nummer Vier die aus den bisher bekannten drei Veröffentlichungen bekannte Mischung aus Melodic Metal im Fahrwasser von (gemäßigten)
Helloween und
Angra, und einigen, besonders in Japan beliebten Speed-Passagen. Das Ganze wird mit einem durchaus gelungenen, progressiven Anspruch beim Songwriting verbunden, einige Durchläufe mehr sind schon für die vorliegende Scheibe empfehlenswert. Einzige echte Neuerung ist der Sänger
Humberto Sobrinho, der zwar nicht über einen so blusigen Touch wie sein Vorgänger
Nando Fernandes verfügt, aber ansonsten seine Sache gut und zufrieden stellend erledigt. Lediglich beim
Queen-Cover "39´" ist er mit dem Gesang überfordert.
Ansonsten gibt es die übliche Mischung aus Midtempo ("Solitary Mind"), Halbballaden
("Time To Forget"), Balladen ( "Based On A True Story") und halsbrecherischen Speed-Elementen (besonders gelungen in "The Garden"). Bei "The Garden" sticht auch der im Gegensatz zu den meisten anderen Songs angenehm rauere Gesang heraus. Das ist für meinen Geschmack noch ausbaufähig, einige Stellen von "Infallible" muten bisweilen etwas zu soft an.
Es gibt also nicht viel zu meckern und keine großen Überraschungen. Man bekommt mit der neuen Hangar ein überdurchschnittliches Melodic Metal-Album mit anspruchsvollem Songwriting geboten. Für alle interessant, die es melodisch aber nicht zu sehr geradeaus mögen.