Havanna Heat Club / Specially Made For Your Satisfaction
Specially Made For Your Satisfaction Spielzeit: 36:34
Medium: CD
Label: ICS Records / SAOL / H'Art, 2008
Stil: Metal/Stoner/Hard Rock

Review vom 26.11.2008


Alexander Mathias
"Get Up!" heißt der Opener der Woche, der einen binnen Sekunden mit der Brechstange brachial vom Sofa hebelt. Einen Augenblick erstarrt man ehrfürchtig vor der Löwenstimme des Sängers, die einem die Frisur zum Flattern bringt und dann ist wilde Party angesagt.
Die Rede ist von Havanna Heat Club, der Stoner/Metal/Hard Rock-Formation aus Berlin.
Schlachtfrisch liegt seit dem 14.11.2008 deren zweites Album "Specially Made For Your Satisfaction" bereit, um in den CD-Playern zu rotieren.
Havanna Heat Club gründete sich im Juni 2000 und veröffentlichte nach verschiedenen Demos Ende 2005 ihre erste CD. Es folgten unter anderem Supportgigs für Gluecifer, Peepshows, Supersuckers, Zodiac Mindwarp, Mad Sin, Bones, Stones, Sodom, Dozer und D.A.D..
Den bisherigen Höhepunkt als Supporter erreichte Havanna Heat Club schließlich im Sommer 2008 auf der Tour der australischen Kultrocker Rose Tattoo.
Die harte Bühnenarbeit hat sich bezahlt gemacht. Mit "Specially Made For Your Satisfaction" präsentieren Havanna Heat Club einen vielfältigen und abwechslungsreichen Longplayer.
Sicher bewegen sie sich durch die Gefilde des Stoner Rock, Metal und Hard Rock, wissen diese Richtungen geschickt zu ihrem eigenen Stil zu verschmelzen. Dabei beweisen sie über die gesamte Strecke des Albums feinstes handwerkliches Können.
Die kraftgeladenen Songs strotzen immer wieder vor purer Aggression, die sich in heftigen schnellen Gitarrenriffs und -soli entlädt. Plötzlich durchbrechen ruhigere Passagen diese wuchtige Aufführung und für wenige Augenblicke meint man, Entspannung sei angesagt, bis die jeweilige Nummer sich zum nächsten Orkan entwickelt.
Auch Ausflüge in die Ära des Punk scheuen Havanna Heat Club nicht, sondern flechten diese Elemente geschickt ein. So kommen bei Tracks wie "Dance In The Darkness" schon fast nostalgische Erinnerungen an die Alt-Punks B52s auf, was nicht zuletzt durch den raffinierten Gesang von Gastmusikerin Therese Granberg unterstrichen wird.
In "Welcome To The World" wiederum ziehen Havanna Heat Club rumpelnd einen schwerbeladenen Ochsenkarren über das Kopfsteinpflaster. Dunkler bedrohlicher Gesang begleitet diesen Ausflug, der Dampfdruck wird immer mehr erhöht und schon finden sich die Musiker zur kommenden Eruption zusammen, die den HörerInnen einiges auf die Ohren haut.
Havanna Heat Club stellen zweifellos eine Bereicherung der Musikszene dar. Kreatives Songwriting, eine Unmenge an Energie und die gesammelte Live-Erfahrung bilden genügend Potenzial, um auch in der Zukunft musikalisch harte Fakten zu schaffen. Ebenso dürfte der Besuch von einem der nächsten Gigs, die ab Dezember anstehen, durchaus lohnenswert sein. Allerdings sollte man vorher noch ein bisschen Krafttraining betreiben, denn die Jungs können einen ganz schön von den Beinen reißen.
Line-up:
Martin Dahl (bass)
Johannes Gotaut (vocals, guitar)
Uwe Quicker (guitar, vocals)
Stefan Woicke (drums)

Guests:
Therese Granberg (additional vocals - #3, 9)
Andreas Kaiser (piano, organ)
Tracklist
01:Get up!
02:Disillusioned With An Easy Mind
03:Dance In The darkness
04:Unleashed
05:Mr. Paul
06:Loaded
07:No Difference
08:Welcome To The World
09:Dealin' With The Demons
10:Question Of Dose
11:Down To The Floor
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