Heart Of Chrome / Get Naked
Get Naked Spielzeit: 16:16
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Hard Rock

Review vom 31.12.2014


Holger Ott
Ist das schon alles? Diese Frage stelle ich mir, als nach bereits sechzehn Minuten der Hörgenuss beendet ist. Heart Of Chrome aus Pforzheim geben sich somit eher spartanisch, obwohl im Begleitschreiben ihr Werk "Get Naked" als Album angekündigt ist. Trotzdem finden sich lediglich fünf Tracks darauf, die im gleichen Zeitraum abgehandelt sind, in dem ich die Bandbiografie gelesen habe. Im Bonusmaterial findet sich der auch auf der CD verewigte Song "776018", diesmal als Musikvideo.
Mein erster Eindruck ist, dass es sich schwer nach Glam Rock der 70er Jahre anhört. Leider gibt es in den Songs nur wenig Unterscheidungsmerkmale - zu gleichmäßig hört sich alles an. Zwar kommen hier und da kurze Breaks zum Einsatz, aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass es grundsätzlich an Abwechslung mangelt. Die Musik ist ohne Zweifel sehr gut gespielt. Gesang wie Gitarrensoli passen ausgezeichnet zum Stil der Band, aber ich vermisse die Highlights. Es ist kein Stück darunter, das sich besonders hervorheben lässt. Selbst die Intros bei "Rock Me, Shock Me" und "Thunder And Rain", den beiden Songs, welche die Schallgrenze von drei Minuten Laufzeit überschreiten, reißen nichts heraus. Die Intros sind zu kurz um Spannung aufzubauen und verfliegen ungeachtet im Nirgendwo. Da wird das Quartett noch einiges an Lehrgeld zahlen müssen, aber Übung macht bekanntlich den Meister und vielleicht regen meine Gedanken an, um bei zukünftigen Werken Veränderungen einzubauen.
Alle fünf Songs gehen vom Tempo recht zügig zur Sache. Vielleicht wäre eine Ballade nicht schlecht gewesen, um eine weitere Facette der Band zu zeigen. Somit, und in Anbetracht der Kürze der Musikstücke hört sich "Get Naked" an, als wenn es die Musiker besonders eilig hatten. Kaum ist ein Song dabei, im Ohr hängen zu bleiben und sich somit einzuprägen, ist das Werk auch schon vorbei.
Wer auf klassischen Rock der vergangenen Jahrzehnte steht, für den sind Heart Of Chrome sicher eine gute Wahl. Große Ansprüche sollte der Hörer allerdings nicht stellen. Mich hat die Band leider noch nicht überzeugt. Vielleicht braucht das Quartett noch etwas Erfahrung, um mit dem nächsten Album eher ins Schwarze zu treffen.
Line-up:
Dan 'The Man' Reed (vocals)
Chris 'Bigfoot' Gibson (guitar)
Chris 'The Hurricane' Traynor (bass)
Luke 'The Bullet' (drums)
Tracklist
01:776018
02:Get Naked
03:Long Road
04:Rock Me, Shock Me
05:Thunder And Rain
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